Der Brite Dominic Luther machte auf seiner Weltreise Halt in Hausach. Gastgeberin Brigitte Auel und ihre Hündin Mia sind auch gerne mit Rad unterwegs. Foto: Agüera Oliver

Dominic Luther ist seit 2011 unterwegs und will alle 194 Staaten der Welt besuchen. Im Kinzigtal bei Familie Auel.

Hausach - "Why not (›Warum nicht‹)" kann dein Leben ändern", findet Dominic Luther. Seit April 2011 radelt der Brite durch die Welt, über Pfingsten wohnte er zwei Tage bei der Hausacher Familie Auel.

Luthers Ziel ist es, alle 194 Staaten der Erde per Fahrrad zu erkunden. Schon immer liebte der heute 32-Jährige das Reisen. Mit 18 Jahren verließ er seine Familie und seinen Heimatort nahe dem nordenglischen Manchester, um in den USA Computer-Wissenschaften zu studieren. Er wusste bald, dass er diesen Job nicht sein Leben lang machen wollte und ging für sechs Jahre nach Japan und Südkorea, um dort Englisch zu unterrichten und fremde Kulturen kennenzulernen. In diesen Jahren sparte er für seinen großen Traum: Er wollte die ganze Welt mit dem Fahrrad erkunden.

Gemeinsam startete er mit seiner Schwester Charlotte in Orlando, Florida, radelte mit ihr sechs Monate durch die Vereinigten Staaten, die Ostküste hoch nach Toronto in Kanada und bis zu den Niagara-Wasserfällen. Von dort ging es über den Yellowstone-Park nach Vancouver. In Utah trennten sich ihre Wege und Luther radelte allein weiter, die Westküste bis nach San Francisco hinunter. Inzwischen war das erste Jahr vergangen. Das Zweite verbrachte er in Mexiko, bereiste das Land mit seinem Velo und lernte nebenbei in Mexico-City die spanische Sprache. "Das Beste an einem solchen Trip ist, Leute zu treffen und wenn man sich nicht mit ihnen unterhalten kann, bringt die ganze Reise nichts", erklärt er. Sprachlich gerüstet ging es für ihn weiter durch die Länder Lateinamerikas. Herzlich wurde er aufgenommen, von vielen Menschen eingeladen. "Ein Fahrrad ist wie ein Schlüssel, um ins Gespräch zu kommen", schwärmt er von den hilfsbereiten und warmherzigen Menschen, die ihn zum Übernachten und Essen einluden, teils wie ein Familienmitglied aufnahmen.

"Schon zu Beginn der Reise wusste ich nicht, wohin mein Weg mich führt", blickt er zurück. Er fahre los und wenn er müde sei, suche er sich einen Platz, um sein Zelt aufzuschlagen. Die vielen Menschen, die er auf seiner Reise traf, berichteten von tollen Stellen, die er unbedingt sehen müsse. "Why not", brachte ihn deshalb von einem Ort zum nächsten. So landete er schließlich auch in Hausach bei Brigitte und Marcus Auel im Dietersbach. Eines seiner wenigen geplanten Stationen war der Besuch bei Brigitte Auels Schwester Edith in Sinzig bei Koblenz, deren Ehemann mit Dominic Luthers Vater befreundet ist. "Eine tolle Anlaufstelle in Deutschland", fand deshalb der Weltenbummler.

Eigentlich wollte er direkt nach Osteuropa weiter, doch es hieß: "You must go to Hausach" (Du musst nach Hausach gehen). Also fuhr er das Mosel- und Rheintal herunter, besuchte unter anderem Heidelberg, Straßburg und Freiburg, bevor er in Hausach ankam. Sein Motto "warum nicht" hat der Engländer bisher noch nicht bereut. "Ich kenne die besten Plätze nicht und bin auf die Menschen angewiesen, die mich weiterschicken", erklärt er. Bisher kannte er nur die Schwarzwälder Kirschtorte, berichtet Luther lachend. "Why not is having an open mind" ("Warum nicht heißt unvoreingenommen sein"), findet er. Inzwischen ist er schon wieder auf seinem Bike unterwegs, über Donaueschingen will er nach Konstanz, Vaduz und ins Appenzeller Land, in den nächsten Monaten die osteuropäischen Länder besuchen und schließlich bis hinauf nach Skandinavien. Dann hat er "gerade mal" 49 Länder befahren.

"Ich bin glücklich", schwärmt er von seinen "amazing experiences" (grandiosen Erfahrungen) und findet, dass jeder seinen eigenen Traum finden und leben kann. "Your dreams become true (Deine Träume werden wahr). Nicht jeder muss dazu aber um die Welt radeln, um glücklich zu sein", meint Dominic Luther.

Seine Weltreise ist im Internet aktuell nachzulesen.

Weitere Informationen: www.onebikeoneworld.com