Bei der Besichtigung der Räume wurde deutlich, welche Veränderungen die Gemeinschaftsschule mit sich bringt. Foto: Agüera Oliver Foto: Schwarzwälder-Bote

Ratsmitglieder besichtigen neue Räume der Gemeinschaftsschule / Gremium für Schulentwicklung geplant

Von Christiane Agüera Oliver

Hausach. Für die Hausacher Graf-Heinrich-Schule begann nach den Sommerferien eine neue Ära. Neben Grund- und Werkrealschule ist sie nun auch eine Gemeinschaftsschule. Über die Neuerungen informierten sich am Montagabend die Gemeinderäte bei der Besichtigung der sanierten und umgebauten Räume.

Welch komplexes System hinter der Gemeinschaftsschule steckt erläuterten Schulleiterin Simone Giesler und Konrektor Stefan Zechmeister. "Qualität muss an der Basis beginnen", meinte die Rektorin mit Blick auf die Grundschule. Mit 25 beziehungsweise 26 Stunden pro Woche sei ein guter Unterricht gewährleistet.

In der Gemeinschaftsschule werde in Kompetenzrastern und Lernkarten das Niveau des Schülers ermittelt und festgehalten. So entspräche die Stufe G (Grundlagen) dem eines Hauptschülers, M (mittleres) eines Realschülers und E (erweitertes) Niveau dem eines Gymnasiasten.

In Partner-, Gruppen- oder Stillarbeit würden Aufgaben gelöst werden, was nicht heiße, dass die Schüler machen, was sie wollen. "Die Eltern wollen so etwas nicht und möchten darüber informiert sein, was ihr Kind alles gelernt hat", erklärte Giesler. In "Input-Räumen" werde das Wissen vermittelt. Klassische Hausaufgaben gebe es zwar nicht mehr, trotzdem müssten Vokabeln gelernt, die Lernnachweise erfüllt sein und Vorträge vorbereitet werden.

Die Stillarbeitsplätze gleichen "kleinen Lernbüros", im "Input"-Raum standen die Stadträte um den großen, hohen Tisch, um den sich normalerweise die Schüler versammeln. Auf dem Gang finden sich Plätze für die Partner- und Gruppenarbeit. "Alles genau ausgetüftelt", betonte Giesler und Zechmeister ergänzte: "Jede Gemeinschaftsschule erfindet sich neu".

Bei der Besichtigung der Räume wurde deutlich, welche Veränderungen die Gemeinschaftsschule mit sich bringt. Neben dem Hauptgebäude wurden im Telekomgebäude zwei neue Klassenzimmer saniert, umgebaut und eingerichtet. Weitere Räume befinden sich im Postgebäude. Dort werden nun auch Klassen unterrichtet und ihre freie Zeit können die Schüler dort mit Tischtennis oder Billardspielen verbringen.

Ein Kompliment an den Bauhof und die beteiligten Firmen sprach Bürgermeister Manfred Wöhrle aus. Sein Dank galt auch der Schule: "Ohne das große Engagement von der Schulleitung wäre so etwas nicht zu meistern".

Mit 78 Schülern in der Gemeinschaftsschule, "aus allen Ecken des Ortenaukreises", sei die Schule vorerst "vollauf bedient". Wie Wöhrle berichtete, soll ein Gremium gebildet werden, das sich dem Thema Schulentwicklung annehmen werde.

- Insgesamt besuchen 490 Schüler die Graf-Heinrich-Schule in Hausach, 78 davon haben sich für die Gemeinschaftsschule angemeldet. Sie kommen aus Hausach, Wolfach, Gutach, Oberwolfach, Hornberg, Haslach, Fischerbach, Steinach, Biberach, Zell, Harmersbachtal, Gengenbach, Berghaupten und Schiltach.

- Die Gemeinschaftsschule startete dreizügig mit Klasse fünf.

- 50 Lehrer, davon neun neue Lehrkräfte, Sonderpädagogen, eine pädagogische Assistentin, Schulbegleitungen und Jugendbegleiter im Rahmen der Integration, Lehrbeauftragte, Schulsozialarbeiter sind an der Schule tätig.

- Es gibt zwei erste Klassen plus eine Dino-Klasse (Diagnose-Klasse).

- Inklusion findet in allen Klassen (Einzel- und Gruppeninklusion sowie Unterstützungsangebote, kooperative Formen) statt.

- Talentförderung gibt es in der Grundschule mit Englisch, Flöte, Fußball, Stricken, Töpfern, Musik, Chor, Nähen, PC-Mäuse, Tanz, Theater und Tüftel. Die Angebote für die Klassen fünf bis zehn sind: Band, Flöte, Klettern, Nähen, Tüfteln, Chor, Fußball, Schülerfirma, Mountainbike, Klettern, Sport, Schulsanitäter, Streitschlichter, Kunst, Tanz und Tischtennis.