In Hausach werden neue Flüchtlinge untergebracht. (Symbolfoto) Foto: dpa

Neue Flüchtlinge aus dem Afghanistan, dem Irak und Syrien / Welle der Hilfsbereitschaft

Hausach - Eine Welle der Hilfsbereitschaft rollt durch Hausach. Der Grund: Seit Dienstag leben neben den dort bereits untergebrachten drei Familien 15 neue Flüchtlinge aus Afghanistan, dem Irak und Syrien in der Stadt. Vorerst zumindest.

"Es handelt sich um eine vorläufige Unterbringung, die uns das Landratsamt recht kurzfristig zugewiesen hat", klärt Bürgermeister Manfred Wöhrle auf. Das bedeutet konkret, dass noch nicht sicher ist, wie lange diese Flüchtlinge in Hausach bleiben werden. Wenn über ihren Asylantrag entschieden wurde, müssen sie die Unterkunft verlassen. Das kann laut dem Flüchtlingsaufnahmegesetz bis zu 24 Monate dauern.

Die Gemeinde habe laut Wöhrle schon länger damit gerechnet, dass Flüchtlinge vorläufig in Hausach untergebracht werden könnten. Eine Gemeinschaftsunterkunft mit einer gemeinsamem Küche war aus diesem Grund bezugsfertig.

Bis über den weiteren Verbleib der Flüchtlinge entschieden ist, sind sie in Hausach gemeldet und die Stadt kümmert sich um sie. "Durch ein gutes Miteinander können wir helfen", ist Manfred Wöhrle überzeugt.

Und die Hilfe läuft gut an: Elke Hundt von der Flüchtlingsarbeit des Diakonischen Werks im Kirchenbezirk Ortenau koordiniert sie. "Zumindest versuche ich das", sagt sie und berichtet von einer Welle, einem "Boom" der Hilfsbereitschaft. Seit Anfang der Woche hätten sich schon mehrere Freiwillige gemeldet, die helfen wollen, und auch mehrere Sachspenden seien bereits eingegangen.

Keine Probleme bei Unterbringung

"Woher die Leute von den Flüchtlingen wissen, ist mir allerdings ein Rätsel", wundert sich Hundt. Sie selbst hatte erst am Montag von der vorläufigen neuen Flüchtlingen erfahren. "Die Gemeinde und das Landratsamt haben mich hinzugezogen", sagt Hundt. Seitdem hat sie viel zu tun. "Wir müssen das alles jetzt erst einmal sortieren und den Bedarf koordinieren", meint sie. "Schließlich weiß ich noch gar nicht, um was für Flüchtlinge es sich handelt, ob es Familien oder Einzelpersonen sind und was sie brauchen. Übereiltes Handeln ist nie gut. " Was aber noch fehle, seien in jedem Fall Kinderwägen.

Gestern Nachmittag traf sie sich mit Vertretern der Stadt und des Landratsamts an der Gemeinschaftsunterkunft in Hausach, in der die Flüchtlinge untergebracht sind, um zu "schauen, was sinnvoll ist", so Hundt, und sich ein Bild über die Situation zu machen. Ein Bericht darüber folgt. Die Diakonie-Mitarbeiterin rechnet aber auch damit, dass es Anfang der kommenden Woche in Hausach einen runden Tisch geben wird, bei dem über die Koordinierung der Hilfe gesprochen wird.

Hausach ist nicht die erste Gemeinde im Kinzigtal, in der Flüchtlinge vorläufig untergebracht werden. Auch in Wolfach wohnen auf unbestimmte Zeit 15 Füchtlinge in einer solchen Unterkunft. Sie hat aber Platz für bis zu 45 Personen. Laut Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert sei momentan aber nicht geplant, dass die Stadt neue Flüchtlinge aufnimmt.

Derzeit sind in der Stadt Hornberg 113 Flüchtlinge in einer vorläufigen Unterbringung sowie 14 Flüchtlinge mit Anschlussunterbringung registiert. Raumprobleme gibt es nicht. "Wir sind in der glücklichen Lage, allen Flüchtlingen bei uns Wohnungen zur Verfügung stellen zu können", meint Andrea Wimmer von der Hornberger Stadtverwaltung.