Der Gutacher Bürgermeister Siegfried Eckert (von links), Hornbergs Bürgermeister Siegfried Eckert mit Pfarrer Gerhard Koppelstätter, der gerade von Hausachs Bürgermeister Manfred Wöhrle den Ehrenteller der Stadt erhalten hat. Foto: Jehle

Gerhard Koppelstätter wird feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Ehrenteller überreicht.

Hausach - Viele Gläubige werden "ihren" Pfarrer Gerhard Koppelstätter vermissen, der in Hausach mehr als 20 Jahre lang und zuletzt auch in Hornberg und Gutach die Katholiken in Freud und Leid begleitete. In Würdigung seiner Verdienste verlieh ihm Hausach den Ehrenteller.

Unter großer Beteiligung der Bevölkerung und in einer Atmosphäre von Herzlichkeit und Sympathie wurde der beliebte Priester am Sonntag offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Das feierliche Hochamt in der voll besetzten Hausacher Pfarrkirche St. Mauritius wurde musikalisch würdig umrahmt von den katholischen Kirchenchören Hausach und Niederwasser unter der Leitung von Dirigentin Dorothea Eberhardt sowie der Trachtenkapelle Niederwasser.

Imposant wirkte schon der Einzug mit Dekan Matthias Bürkle und den vielen geistlichen Weggefährten, die den scheidenden Pfarrer während seiner Amtszeit begleiteten. Eine große Anzahl Ministranten der gesamten Seelsorgeeinheit gestalteten den, nach Meinung vieler Gottesdienstbesucher sehr persönlich gehaltenen, Gottesdienst mit. Beim Auszug freute sich Koppelstätter über die stattliche Schar von Kindern aus dem katholischen Kindergarten Don Bosco (Hornberg) und den Hausacher katholischen Kindertagesstätten St. Anna und St. Barbara, die ihm Spalier standen.

Viele Umarmungen und Händedrücken entließen den Pfarrer erst mit erheblicher Verspätung zur Hausacher Stadthalle, wo ihn die drei Bürgermeister von Hausach, Hornberg und Gutach, der Ortsvorsteher von Niederwasser sowie Pfarrgemeinderat und Vereinsvertreter erwarteten.

Auch bei Koppelstätters Eintreffen dort nahm er sich die Zeit für persönliche Worte und herzliche Umarmungen für all jene, die ihn ansprachen. Ottmar Hiller, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats Hausach sprach für die Pfarrgemeinderäte der gesamten Seelsorgeeinheit und hielt Rückblick auf den langen spirituellen Weg von Koppelstätter. Dem Ruf der St. Mauritius-Kirche in Hausach sei der Pfarrer 1994 gefolgt. Ein gewaltiger Einschnitt sei die Einrichtung der Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg gewesen, doch habe er als Pfarrer trotz der Mehrbelastung immer Wert auf die Besonderheiten der einzelnen Gemeinden gelegt. Zum Andenken überreichte Hiller dem scheidenden Geistlichen ein Bild, das die vier Pfarrkirchen der Seelsorgeeinheit abbildete. Gezeichnet waren die Gotteshäuser von Pater Ottmar Hiller, was laut den Worten Koppelstätters die Freude über das schöne Geschenk noch verdoppele.

Der amtierende Bürgermeister Manfred Wöhrle richtete im Namen der politischen Gemeinden der Seelsorgeeinheit dankende Worte an den Pfarrer. "Mit dir geht ein Pfarrer von Bord des Kirchenschiffs, der engagiert und volksnah war", betonte Wöhrle. Aufgeschlossen der Ökumene gegenüber habe er in Predigten deutliche Worte in Richtung Gesellschaft und politisch Verantwortlicher gesprochen. Die Liste der Verdienste sei lang und dafür spreche er auch im Namen der Bürgermeister Siegfried Scheffold (Hornberg), Siegfried Eckert (Gutach), Bernhard Dold (Ortsvorsteher Niederwasser) sowie der Gemeinderäte einen herzlichen Dank für das gute Miteinander aus. Insbesondere in der Kindergartenarbeit sei viel erreicht worden, betonte Wöhrle.

"Im Gemeinderat wurde einstimmig beschlossen, dir den Ehrenteller der Stadt zu verleihen", würdigte der Bürgermeister das Engagement des weltoffenen Geistlichen.

"Wir haben viele kostbare Lebensmomente geteilt", erinnerte die evangelische Pfarrerin Imke Diepen an unter anderem ökumenische Bibelwochen.

Nach dem gemeinsam gesungenen Lied "Möge die Straße und zusammen führen", überreichte der Hornberger evangelische Pfarrer Thomas Krenz Fan-Insignien des Freiburger SC. Er erinnere sich gut an ein Sandbühlfest in Niederwasser, bei der Koppelstätter einen SC-Schal bei der Predigt getragen habe. Auch die ehemaligen Mitarbeiter reihten sich ein in den langen Dankesparcours. Er habe nie den Chef raushängen lassen und das Menschliche sei im Mittelpunkt gestanden unterstrich Rednerin Katharina Gerth in ihrer Dankesrede. Den Abschluss bildete die Vereinsgemeinschaft der Seelsorgeeinheit, die sich für das "stets offene Ohr" bedankten.

Den großen Festtag beschloss ein Konzert in der Kirche, den Koppelstätters ►"Zöglinge" Roland Uhl, Münsterkantor der Reichenau, der Mainzer Domkantor Michael Kaltenbach und Musikstudent Niklas Schmider auf Wunsch des scheidenden Priesters gaben.