Don Pramudwinai (links) sprach mit Manfred Wöhrle (Mitte) und Charoenrat Chimsamram (rechts) über die deutsch-thailändische Beziehung. Foto: Reinhard Foto: Schwarzwälder-Bote

Stellvertretender Außenminister Thailands besucht Hausach / Vier asiatische Schüler zu Gast

Hausach (cr). "Außergewöhnlichen Besuch" begrüßte Hausachs Bürgermeister Manfred Wöhrle gestern: Die Stadt hatte den stellvertretenden Außenminister Thailands, Don Pramudwinai, zu einem Empfang ins Rathaus geladen. Anlass für dessen Kommen waren vier thailändische Schüler, die für ihre herausragende Leistungen mit einem zwölftägigen Aufenthalt in Hausach belohnt wurden und derzeit das Robert-Gerwig-Gymnasium (RGG) besuchen.

"Die Verbindung zwischen Thailand und Hausach hat eine lange Tradition", sagte Wöhrle und spielte damit sowohl auf die Schulpartnerschaft zwischen dem RGG und einer thailändischen Schule als auch auf den Verein Ban Saensuk an. Dieser unterstützt thailändische Kinder in Not. Der Verein organisiert außerdem jedes Jahr ein Thai-Fest, das gleichzeitig mit einem Beratungstag des thailändischen Generalkonsulats in Hausach stattfindet.

Aus diesem Grund war auch der thailändische Generalkonsul Charoenrat Chimsamram anwesend, als Don Pramudwinai sich im Namen seines Lands bei der Stadt für die freundliche Aufnahme der Schüler bedankte. "Die Kinder haben viel Schönes erlebt und werden als Sprecher für Hausach in ihre Heimat zurückkehren und Tausenden anderen Schülern von ihren Erfahrungen berichten", ließ er über seinen Dolmetscher verlauten. "So werden die kleinen Beziehungen auf eine große Ebene getragen." Er hob die Bedeutung von Mensch-zu-Mensch-Beziehungen in der modernen, technisierten Welt hervor. "Der Austausch zwischen zwei Kulturen ist von großer Bedeutung. Menschen aus aller Welt müssen sich persönlich kennenlernen. So lassen sich Probleme und Konflikte vorbeugen und lösen", sagte er.

Manfred Wöhrle stimmte ihm zu: "Das Wachsen im Kleinen ist wichtig", sagte er und fügte hinzu: "Thailand und Deutschland haben ähnliche Probleme, zum Beispiel bei der Flüchtlingsproblematik." Don Pramudwinai erklärte. dass Deutschland, gerade der Schwarzwald, bei den Thailändern sehr beliebt sei, insbesondere als Reiseland. In diesem Sinne mahnte er: "Dieses schöne, historische Städtchen mit seiner langen Historie darf seinen Charakter nicht durch die Moderne verlieren. In diesem Sinne sollten wir kontinuierlich weiter zusammenarbeiten."

Neben dem derzeitigen Besuch thailändischer Jugendlicher plant das RGG Ende dieses Jahres einen Austausch mit 15 Schülern ihrer thailändischen Partnerschule. Das Gymnasium ist bundesweit die erste Schule mit einer solchen Parerschaft.