In ihrer öffentlichen Arbeitssitzung verteilten die BUND-Vorsitzenden Wolfgang Winterhalder (von links), Angelika Kalmbach-Ruf und Karl-Heinz Wössner die anstehenden Aufgaben. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder-Bote

Sektion Mittleres Kinzigtal hat erste Arbeitssitzung in Hausach / Vielfältige Aufgaben werden angepackt

Von Fred-Jürgen Becker Hausach. Die völlige Ablehnung gentechnisch veränderter Grundstoffe in Lebensmitteln, ein waches Auge auf Baumfällaktionen in Städten und Gemeinden sowie die anstehenden Gemeinderatswahlen standen als Themen im Mittelpunkt der zweiten öffentlichen Arbeitssitzung der BUND-Sektion Mittleres Kinzigtal.

Neben den drei gleichberechtigten Vorstandsmitgliedern war am Donnerstagabend noch eine Handvoll Mitglieder und Interessenten in die "Blume" nach Hausach gekommen. "Wir brauchen noch etwas Anlaufzeit und einen steigenden Bekanntheitsgrad", betonte Sitzungsleiterin Angelika Kalmbach-Ruf.

Auf der Tagesordnung stand die Zuordnung wichtiger Aufgaben für die nächsten Wochen obenan. In den Städten Haslach, Hausach, Wolfach und Hornberg mitsamt der entsprechenden Umlandgemeinden werden in Bälde rund fünfhundert Einkaufsbroschüren über die Rathäuser und auf den Wochenmärkten an die Bevölkerung verteilt. Unter dem Titel "Umweltbewusst genießen in der Ortenau" werden 18 Naturkostgeschäfte, Weltläden, Reformhäuser, Hofläden, Marktbeschicker, Bäckereien, Metzgereien, Mühlen und gastronomische Betriebe aufgelistet, die kontrollierte Produkte anbieten.

Das zweite große Thema war die Diskussion um gentechnikfreie Zonen. Bis man von einer gentechnikfreien Ortenau reden könne, müssen sich noch weitere Städte und Gemeinden zum Verzicht verpflichten. Von Gengenbach bis Hausach mit den Seitentälern ist die Landkarte bereits geschlossen. Aber es gibt noch weiße Flecken. Hier wollen die Mitglieder des BUND durch Informationen, durch Anschreiben und Ansprechen der politischen Amtsträger sowie über die Presse zum Umdenken bewegen. Die letztendliche Entscheidung liegt hierbei bei den Gemeinderäten, die darüber für ihre Kommune befinden und abstimmen.

"Baum ab – nein Danke", ist ein weiteres Gebiet für Aktionen. In einigen Städten werden derzeit Bäume, die bei Baumaßnahmen im Weg stehen, plötzlich als krank bezeichnet und umgehauen, hieß es in der Versammlung. In diesem Zusammenhang erhielt Bürgermeister Heinz Winkler von einem Mitglied des BUND einen offenen Brief (wir berichteten). Jeder Baum ist ein wichtiges ökologischer System, dessen Bestand oder Fällen genau geprüft werden sollte. Von der zentralen Veranstaltung des BUND zu diesem Thema Anfang März in Frankfurt werde man sich die Unterlagen der Beratungen besorgen.

"Nichts ist besser, gehört zu werden, als wenn Wahlen sind", betonten die Anwesenden in ihrer Diskussion. Deshalb bekam jeder die Aufgabe, bis zur nächsten Zusammenkunft "Wahlprüfsteine" zu überlegen. Damit möchte man sich an die Bevölkerung wenden, dass sie die Kandidaten, die sich bei den Gemeinderatswahlen aufstellen lassen, dazu befragen. Vom Umweltpapier in Behörden und Schulen über die Aufstellung von Baumschutzverordnungen bis zum Landschaftsverbrauch und den fragwürdigen Flussbegradigungen wird die Liste reichen, die man vorlegen will. Bei all diesen Fragen soll die bessere Beteiligung der Bürger beachtet werden.