Ob Hoheit und Dienstleistung in einer Hand bleiben – den mächtigen Bäumen im Stadtwald ist das egal. Foto: Schwannauer

Im Hausacher Gemeinderat sorgt Thema Holzvermarktung für Diskussionsstoff. Experten erwarten gutes Ergebnis beim Forst.

Hausach - Beim Stadtwald rechnet man auch fürs Jahr 2015 mit einem positiven Betriebsergebnis. Im Vordergrund sollen Pflegehiebe stehen und es soll weiterhin nachhaltige Waldwirtschaft verwirklicht werden.

Der mögliche Umbau eines Waldwegs am Kreuzberg lieferte im Gemeinderat Stoff für Diskussionen, ebenso die brandaktuelle Nachricht, dass die Struktur der Holzvermarktung nach dem Schwenk des Kartellamts jetzt wieder offen ist: "Eine massive Umstrukturierung würde Zeit kosten", sagte Silke Lanninger, "außerdem würden wir gerne weiterhin für Sie tätig sein." Offen sei wieder, ob Hoheit und Dienstleistung in einer Hand bleiben dürfen. Gestern war bekannt geworden, dass das Land Baden-Württemberg sich mit dem Bundeskartellamt in Sachen Holzvermarktung vor Gericht treffen will.

Gemeinsam mit Georg Fletschinger war Silke Lanninger als Sachverständige in den Gemeinderat gekommen.

Die Verantwortlichen hoffen auf eine stabile Holzmarktlage und lieferten jetzt im Hausacher Gemeinderat ihren Bericht fürs vergangene Jahr. Die Planung für 2015 wurde einstimmig beschlossen und in die Haushaltsplanung aufgenommen.

Silke Lanninger und Georg Fletschinger gaben über Rückblick, Holzmarktlage und Betriebsplanung Aufschluss. 67 417 Euro lautet das Betriebsergebnis im Verwaltungshaushalt fürs vergangene Jahr, das sind rund 7000 Euro mehr als geplant. Mit 2363 Festmetern Einschlag blieb man leicht unterhalb der Planungen. Den Gesamteinnahmen aus dem Holzerlös von rund 115 000 Euro standen knapp 50 000 Euro Ausgaben gegenüber: Für die Holzernte, die Erschließung, Jungbestandspflege und nicht zuletzt die Erholungsfunktion.

2400 Festmeter beträgt auch der angestrebte Hiebsatz fürs Jahr 2015, Kreuzberg und Ballenkopf bilden die Schwerpunkte der Holzernte. Rund 110 000 Euro soll der Wald am Jahresende abwerfen, 1200 Euro davon aus der Jagdpacht.

Von den auf 62 000 Euro veranschlagten Ausgaben fließt der größte Betrag von 30 000 Euro in die Erschließung, weitere gut 18 000 Euro in die Verwaltung. Mit Ausgaben für Personal, Waldschutz und Jungbestandspflege, Erholung – Abenteuerweg– kommen die Experten auf Ausgaben von rund 62 000 Euro fürs laufende Jahr.

Am Kreuzberg liegt der Hasendobelweg, ein naturnaher Waldweg, für den Silke Lanninger den Plan einer Umgestaltung ins Spiel brachte. Wolle man dort Holz ernten, müsse dieser Weg befestigt und für schwere Maschinen tauglich gemacht werden, was rund 40 000 Euro kosten würde.

Silke Lanninger nannte diesen Plan als Ausblick fürs Jahr 2015. Dennoch blieben die Räte an dem Thema hängen, und in den Reihen der CDU regte sich leichter Unmut angesichts der Umgestaltung des "naturnahen Wegs", wie Thomas Waldenspuhl sagte. Er schlug vor, den Weg nur "teilweise als Maschinenweg zu ertüchtigen".

Ohne einen befestigten Weg, so Georg Fletschinger, gebe man die Flächen auf, weil sie mit vertretbarem Aufwand nicht zu bewirtschaften seien. Melanie Keller (CDU) sprach sich für den Erhalt des "bemoosten, schönen Spazierwegs" aus. Konrad Schmid (FWV) plädierte für den Umbau: "Wir müssen das Ding bewirtschaften."

Schließlich schlug Bürgermeister Manfred Wöhrle eine Gemeinderats-Wanderung zu dem Weg vor, so dass sich die Räte vor Ort ein Bild machen könnten. Danach könne man das Thema auf die Tagesordnung nehmen.

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