Liederkranz-Vorsitzender Hans Hörtz zeichnete die fleißigsten Probenbesucher aus. Foto: Agüera Foto: Schwarzwälder-Bote

Liederkranz hofft auf Nachwuchs, um die Zukunft des Chors zu sichern / Verein lebt nur noch von Ersparnissen

Hausach (cao). Nach Herzenslust ist auch diesmal bei der Hauptversammlung des gemischten Chores Liederkranz gesungen worden. Und das, obwohl es um den traditionsreichen Hausacher Verein nicht gut bestellt ist.

In mehreren Sitzungen hätte sich der Vorstand über den Fortbestand des Chors unterhalten, berichtete der Vorsitzende Hans Hörtz. Zwar sei der Liederkranz mit 36 aktiven Sängern "gut vertreten, doch es werden alle älter und wo bekommen wir die Jugend her?", fragte Hörtz.

Der hohe Altersdurchschnitt mache auch größere Aufführungen nicht mehr möglich. "Diese hätten wenigstens noch Geld ins Vereinssäckel gebracht", inzwischen lebe der Verein nur noch von seinen Ressourcen. "Wenn von unten nichts nachkommt, ist der Ofen bald aus", machte Hörtz nur allzu deutlich, dass er auf Nachwuchs hofft.

Kassiererin Sibylle Moosmann informierte über die Finanzlage: Um rund 1600 Euro schwanden die Rücklagen seit der letzten Versammlung. Allein beim Jubiläumskonzert anlässlich der 40-jährigen Städtepartnerschaft mit dem befreundeten Chor aus Arbois, hätte der Liederkranz 338 Euro draufgelegt.

Dankbar zeigten sich Hörtz und Moosmann für den Zuschuss der Stadt, der nicht allerorts üblich sei. Trotzdem richteten sie sich an den Bürgermeisterstellvertreter Bernhard Kohmann und baten darum, den Betrag zu erhöhen.

Es sei ein ereignisreiches Jahr gewesen, berichtete Schriftführerin Ursel Schmid. Kleinere Auftritte wie der am 1. Mai gehörten fest zum Jahresprogramm und sollen auch beibehalten werden. "Ziemlich viel geochst" wurde für das anspruchsvolle A-Cappella-Konzert mit dem Welschensteinacher Chor, blickte Dirigent Peter Lohmann zurück: "Dass der Zuspruch nicht so fulminant war, wie wir es gewünscht haben, liegt an der Sache selbst. Es ist heutzutage einfach schwierig, Chöre haben nicht mehr die Ausstrahlung." Trotzdem zeigte er sich zufrieden mit seiner Stammmannschaft, die die Treue zum Chor seit Jahren halte.