SWR-Fernsehteam um Thomas Klinghammer hat alle Hausach-Szenen im Kasten / Reportage blickt hinter Kulissen von Eisenbahn-Thema
Die Kamera liegt noch auf dem Fenstersims des Hausacher Bahnhofs. Mikrofon und Co. auf der Wartebank von Gleis 1b. Während das Dreh-Team die Technik auf dem Bahnsteig installiert, studiert SWR-Redakteur Thomas Klinghammer den Fahrplan: Um 9.22 Uhr kommt der nächste Zug auf Gleis 2 an.
"Drehen wir einen Gang mit Herrn Weis auf dem Bahnsteig", meint Klinghammer nun zum Kamerateam. Für diese Einstellung zur SWR-Sendung "Landesschau Mobil" in Hausach möchte er die Schienen im Bild haben. Denn der fünfte und letzte Drehtag in der Stadt unter der Burg steht thematisch ganz im Zeichen der Eisenbahn. Und Klinghammers erster Protagonist passt perfekt.
Richard Weis hat in seiner Zeit als Lokführer und Ausbilder an der einstigen Bundesbahn-Schule in Hausach an die 22 Fahrzeug- und Lokomotiv-Führerscheine gemacht. Nun schreitet der rüstige 84-Jährige mit Reporter Klinghammer den gegenüberliegenden Bahnsteig ab.
Noch von Gleis 1b ist für Kameramann Frieder Meißner und Toningenieur Delf Reusch Drehen angesagt. Dann geht’s hinterher, durch die Unterführung und in Position: Die Ortenau-S-Bahn fährt gleich ein. "Okay", sagt Kameramann Meißner, als der Zug um die Kurve kommt. Auf Klinghammers Frage plaudert Weis über seine Zeit auf dem Lokführerstand: "Von Dampf zu Diesel, das war ein Krawattenfahrzeug."
Im Hintergrund piepst es, die Türen schließen, der Bummelzug zieht ab. Wenig später machen auf Gleis 3 die Schwarzwaldbahn, dann ein weiterer OSB-Zug Halt. Als auch die Szenen im Kasten sind, geht’s mit den SWR-Fahrzeugen zum nächsten Drehort auf der Eisenbahnbrücke.
Über den Schienen berichtet Weis nun von Historischem wie der einstigen "Drehscheibe". Klinghammers Aufmerksamkeit liegt zu 100 Prozent bei seinem Gesprächspartner. Seit 36 Jahren arbeitet der Journalist für den Fernsehsender in Stuttgart und ist einer von vier Reportern im "Landesschau Mobil"-Team. In seinen Sendungen zeigt er das Typische des jeweiligen Ortes. Im Laufe der Jahre hat er so auch das Kinzigtal von oben bis unten kennengelernt. "Die Menschen sind unglaublich sympathisch, hier machen Dreharbeiten richtig Spaß", meint Klinghammer. Und mit einem Spaß auf den Lippen fällt der Reporter auch bei seinem nächsten Protagonisten ein: "Eine Schwarzwaldmodellbahn bauen – wie verrückt muss man dafür sein?" Thomas Panzer grinst: "Ziemlich." Hinter dem Modelleisenbahn-Unternehmer erstreckt sich die grüne Miniaturlandschaft des Schwarzwalds. Nicht stapfend, sondern surrend fährt nun doch, wenn auch im Nachbargebäude des großen Bahnhofs eine kleine Dampflok vorbei.
Die Drei vom SWR haben neben der Miniatur des Hausacher Bahnhofs und der Schwarzwaldmodellbahn auf die jüngst in Groß besuchte Eisenbahnbrücke und darauf ein Fernsehteam entdeckt. "Wo sind die SWR-Autos?", lautet ihre folgerichtige Frage. Panzer pariert: Trotz vieler Drehs in seinen heiligen Hallen hat ihm noch niemand ein kleines Weißes vom heimischen Dritten gebracht.
Mehrere Züge und Einstellungen später steht laut Skript die letzte Szene der Dreharbeiten vorm Bahnhof an. Dann ist die Stadt unter der Burg abgedreht und geht nach Schnitt und Produktion auf Sendung. "Passend zur Fasnacht geht’s mit der Hausacher Fasent los", findet Klinghammer. Seinen kundigen Blicken und Fragen nach sieht er die Sendung schon wie einen Film vor sich. Arwen Möller
Die einzelnen Beiträge werden Montag bis Freitag in der Landesschau (18.45 bis 19.45 Uhr) gezeigt. Die vorbehaltliche Reihenfolge der Themen ist: Montag, 3. März – Hausacher Narren; Dienstag, 4. März – Stadtrundgang mit José F. A. Oliver; Mittwoch, 5. März – Sägewerk Streit; Donnerstag, 6. März – Eisenbahn; Freitag, 7. März – Bauernhöfe. Alle Themenbeiträge strahlt das SWR Fernsehen Baden-Württemberg in der Landesschau Mobil am Samstag, 8. März, von 18.45 bis 19.15 Uhr aus.
