CDU-Vorsitzender Werner Kadel (zweiter von rechts) ehrte Frank Reiner (zweiter von links) im Beisein der Bundestagsabgeordneten Kordula Kovac und Thorsten Frei für dessen Treue zum Ortsverband. Foto: Reinhard

Weitere Auszeichnungen für Frank Reiner und Ludwig Zeller

Als "Desaster" für die CDU bezeichnete Ortsverbandsvorsitzender Werner Kadel in der Hauptversammlung das Ergebnis der Landtagswahl. Doch es gab auch Erfreuliches zu berichten.

Hausach. So konnte Kadel drei Ehrungen vornehmen. Ludwig Zeller, der bei der Versammlung nicht anwesend sein konnte, wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet, Frank Reiner für 25 Jahre. Helga Pels-Leusden, die Stellvertreterin Kadels, wurde eine besondere Ehre zuteil: Für ihr Engagement und besondere Verdienste im Ortsverband wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt. Auch sie konnte diese Auszeichnung nicht persönlich entgegen nehmen.

CDU verliert zwölf Prozent

Dann gab Kadel in seinem Bericht einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr. Demnach habe die CDU Hausach ein Mitglied durch Umzug verloren, aber zwei hinzugewonnen. Damit hat der Ortsverband derzeit 64 Mitglieder. Das Ergebnis der Landtagswahl bezeichnete Kadel als "Desaster". "Nicht nur, dass die CDU im Land es nicht schaffte, die Mehrheit zu erringen, schlimmer noch war das Ergebnis hier vor Ort." es habe ihn schockiert, dass die Hausacher CDU fast zwölf Prozentpunkte verloren habe, während die AFD 12,1 Prozent hinzugewonnen habe. "Derartiges darf sich nicht wiederholen", betonte Kadel und räumte gleichzeitig ein, dass die CDU Fehler gemacht habe. Der Vorsitzende lobte aber auch, dass seine Partei in der Regierung neben den Grünen nicht unterging, und es schaffte, Akzente zu setzen.

Sorgen machte Kadel die Mitgliederentwicklung im Stadtverband. In den vergangenen zwölf Jahren habe dieser rund ein Drittel seiner Mitglieder verloren und nur ein Drittel sei unter 60 Jahre alt. Aus diesem Grund appellierte er: "Werben Sie für die CDU!".

In einem Rückblick ließ Kadel das Jahr 2016 kurz Revue passieren. Der März habe demnach ganz im Zeichen der anstehenden Wahl gestanden. Im Oktober habe dann die Feier zum 70-jährigen Bestehen der CDU Hausach stattgefunden, bei der der ehemalige Ministerpräsident Erwin Teufel als Gastredner dabei gewesen sei. Im laufendem Jahr stünden die Bundestagswahlen im Vordergrund. "Es ist wichtig, dass die Union Einigkeit demonstriert. Zerstritten hat noch niemand die Wahl gewonnen", betonte Kadel. Für den 19. Juni kündigte er einen bildungspolitischen Abend mit Kultusministerin Susanne Eisenmann an.

Dem Bericht von Schatzmeister Franz Gramlich war zu entnehmen, dass die Kasse 2016 ein dreistelliges Minus aufweist. Vorstand und Schatzmeister wurden einstimmig entlastet.

Gastrede von Thorsten Frei

Dann hielt Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei eine Gastrede, in der er verschiedene Herausforderungen, vor denen die Bundesrepublik und die Partei steht, thematisierte. Frei lobte die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen. Zwischen 2005 und heute hätte sich diese halbiert. "Wir haben sicherlich soziale Probleme, aber eine Gerechtigkeitslücke gibt es nicht", meinte er. Frei hielt den Vorschlag von Kanzlerkandidat Martin Schulz, das Arbeitslosengeld I länger als bisher zu zahlen, für keine gute Idee. Außerdem betonte Frei die Wichtigkeit eines auf die Zukunft ausgelegten Haushalts, "und den werden wir in den kommenden drei Jahren auch haben", so Frei. Des Weiteren müsse der arbeitende Mittelstand entlastet werden. Handelsbarrieren müsste es so wenige geben wie möglich, denn "nüchtern betrachtet hat Deutschland immer von der Globalisierung profitiert", erklärte der Bundestagsabgeordnete.

Auch das Thema Flüchtlinge schnitt er an. "Von einer Obergrenze zu sprechen ist überflüssig, aber es ist klar, dass man sich an der Aufnahmefähigkeit der aufnehmenden Länder orientieren muss", meinte Frei. Migrationsströme aus Afrika bezeichnete er als kommende Herausforderung. "Aber es ist klar, dass wir die Armutsprobleme der Welt nicht in Deutschland lösen können", erklärte der Bundestagsabgeordnete.

Nach einer kurzen Aussprache beendete Kadel die Versammlung mit einem Dank an alle Anwesenden.