Vorm Herrenhaus fanden sich die Teilnehmer zu einem Gruppenfoto ein (linkes Bild). Lothar Marschner (vorne) und Hubert Heizmann (dahinter) führten ihr letzte Elfemess an (rechtes, oberes Bild). In den Gaststätten wurden die Vesper fleißig getauscht. Foto: Reinhard

Fasent I: Lothar Marschner und Hubert Heizmann führen ihre letzte Elfemess an / Suche nach einem neuen Bürgermeister

Der Tradition gemäß sind bei der gestrigen Elfemess die Teilnehmer in Handwerkerluft von Lokal zu Lokal getippelt. Für Lothar Marschner und Hubert Heizmann war es die letzte, die sie anführten.

Hausach. "Hauptsächlich laufe, laufe, esse und lache" – daraus besteht laut Heizmann und Marschner die Elfemess, wie sie gestern vorm "Schwabenhans", dem traditionellen Startpunkt, erklärten. Bevor es losging, durfte ein Badener-Schwaben-Witz nicht fehlen. Und natürlich nahmen die Beiden aktuelle Geschehnisse, sowohl in Hausach als auch im Rest der Welt, auf die Schippe. So machten sie auch vor dem scheidenden Bürgermeister Manfred Wöhrle nicht Halt. Der würde gar nicht merken, ob er beim Frühstücken und Zeitung lesen noch zu Hause säße oder bereits im Rathaus. Die Wahl in Hausach werfe ihre Schatten voraus, so Marschner und Heizmann. Da könne man nur hoffen, dass der Dauerkandidat Martin Haas in Haslach gewählt werde, damit er in Hausach nicht antrete. "Haas und Haslach, das hat doch was", meinten sie.

Dann reihten sich die Teilnehmer in einer langen Schlange ein, die Hand auf dem Rucksack oder der Schulter des Vordermanns, um im Gänsemarsch zur ersten Wirtschaft zu tippeln. In diesem Jahr war das der "Schwarzwälder Hof". Dort tranken die Narren zusammen, sangen Lieder, schunkelten und tauschten ihre Vesper, die sie in Rucksäcken mitgebracht hatten. Danach ging es vorbei am Herrenhaus zur Stadthalle zu einem spontanen Stopp. Da das Wetter so schön war, wollten die Elfemessler nicht die ganze Zeit in den Wirtschaften hocken, sondern im kleinen Park der Halle die Sonne genießen.

Über den Konstantinplatz zuckelte die lange Schlange schließlich weiter durch Hausach. Am Narrenbaum stellten sich vier Kandidaten für den Bürgermeisterposten vor, die im "Ratskeller" genauer erklären wollten, warum sie sich für das Amt für geeignet hielten. Dort angekommen gesellte sich ein fünfter Kandidat dazu: der Engländer Michael "Mike" Timberlake, der die Stadt unter der Burg, seitdem er dort eine Zeit lang als Lehrer gearbeitet hat, regelmäßig zur Fasent besucht.

Sehr zu dessen Freude unterstützten die Queen und ihre Royal Guards alias die Gutacher Frauen seine Bewerbung als Bürgermeister. Es sei ein glücklicher Zufall, dass Queen Elisabeth gerade hier sei, sie habe kurz vor der Elfemess ihr Kommen zugesagt, erklärte Hubert Heizmann.

Anschließend stellten sich die Bürgermeisteranwärter vor, wofür jeder von ihnen auf einen Stuhl stieg. Tina Voss sagte, sie würde die Elfemess einmal wöchentlich einführen und mit ihr einen Arbeitstag ersetzen. Mit ihrem Motto "Don’t worry, be Burgis" machte sie den Stuhl frei für René Müller. Der gab zwar zu, dass er Pfälzer sei, Hausach aber liebe. Dass er keine Ahnung von Verwaltung habe, mache ihn zum perfekten Bürgermeister. Waltraud Schoch punktete mit "90, 60, 90", wobei sie alle im Unklaren ließ, ob es sich dabei um ihre Telefonnummer oder ihre Maße handelte. Frank Silzer qualifizierte sich seiner Aussage nach dadurch, das er die Bewerbungsfrist für Haslach versäumt habe.

Nach dem Besuch des "Ratskellers" war aber noch lange nicht Schluss. Erst nach einem Abstecher im "Löwen" fand die Elfemess zu späterer Stunde ihren Abschluss im Narrenkeller.