Die Kisten sind gepackt, das Büro so gut wie leer geräumt. Foto: Reinhard

Rainer Wittmann verlässt Kaufmännische Schulen Hausach (KSH). Stellvertreter übernimmt Leiterstelle kommissarisch.

Hausach - Vor ziemlich genau zwei Jahren war er "der Neue", jetzt ist er "der Ehemalige": Schulleiter Rainer Wittman verlässt die Kaufmännischen Schulen Hausach, auch wenn das "nicht der Plan war", wie er sagt.

"Eigentlich sollte das hier die letzte Stelle vor meinem Ruhestand werden", erklärt der 57-Jährige. "Aber dann tat sich in der Weihnachtszeit überraschend eine Stelle in Villingen auf, denn deren Leiterin hatte entschieden, in den Ruhestand zu gehen." Er selbst habe die Stelle gar nicht im Blick gehabt, das Landratsamt habe ihn angefragt, sie zu übernehmen.

"Lange und intensiv" habe er sich mit seinem Hausacher Team daraufhin besprochen, den Ausschlag für die Entscheidung für Villingen gab schließlich die Nähe zu Wittmanns Wohnort. Er wohnt in Königsfeld, rund 33 Kilometer von Hausach entfernt. Zwischen Villingen und Königsfeld liegen nur 13 Kilometer. "Die Fahrerei über den Schwarzwald machte mir zunehmend Mühe", gibt Wittmann zu, "zudem habe ich im Schwarzwald-Baar-Kreis intensive Kontakte, ich bin da fast zu Hause."

Natürlich habe es aber auch viel gegeben, das ihn in Hausach hielt. "Die Schule hier ist eine kompakte, moderne Einrichtung, in der die Schüler absolut im Mittelpunkt stehe", lobt Wittmann. "Alles ist sehr familiär." Auch die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern sei sehr nah gewesen, genau wie zu den Eltern. "Die persönliche Lebensbegleitung ist ein großer Schatz der Schule", so Wittmann.

Auch das Schulcampus-Team werde er sehr vermissen. "Ich hätte außerdem gerne verfolgt, wie die weitere Entwicklung hier verläuft", sagt er. Damit bezieht er sich auf die Ausbildung im Einzelhandel. "Die Kaufmännischen Schulen behalten den Einzelhandelszweig, so lange er sich lohnt", betont Wittman und fügt einen Appell an die Region und Betriebe hinzu: "Bildet im Einzelhandel aus, dann bleibt er an der KSH."

Im Gedächtnis werden ihm nicht nur die Modernität der KSH, sondern auch das "zähe Ringen im Kreistag" bleiben, als es um die Verlegung der Industriekaufleuteausbildung nach Hausach ging. "Das war sehr eindrücklich." Die politische Entscheidung, den Industriebereich zu stärken, hält er für wichtig.

Seinem Nachfolger empfiehlt Wittmann, die Kollegen in ihrem jeweiligen Fachbereich ernst zu nehmen und die Bereitschaft des Kollegiums, Neues zu erlernen, nicht überzustrapazieren sowie eine intensive Gesprächskultur zu betreiben. Als Schulleiter der KSH solle man die politischen Vertreter auf Augenhöhe treffen und präsent sein. Außerdem empfiehlt Wittmann eine gute Zusammenarbeit mit der Presse.

Zu Beginn des Schuljahrs wird Wittmanns Stellvertreter Michael Zürn die Stelle des Schulleiters kommissarisch besetzen. Eine Lösung auf Dauer soll das auf Zürns Wunsch aber nicht sein. Das Bewerbungsverfahren läuft, Wittman rechnet bis Ende des Jahres damit, dass ein Nachfolger gefunden sein wird.

INFO

Unterrichtsbeginn an den KSH

Die Klassen WG 12 und WG 13 sowie die BFW 2 starten am Montag, 11. September, um 7.40 Uhr. Die Schüler der elften Klasse des Wirtschaftsgymnasiums treffen sich um 8.30 Uhr in der Aula. Um 9.15 Uhr versammeln sich die BK I-Klassen in ihren Klassenzimmern, um 10.30 Uhr das BK II in der Aula. Die Schüler der BFW 1 treffen sich um 11 Uhr in der Aula. Die Industriekaufleute im ersten Ausbildungsjahr beginnen am Freitag, 15. September, die im dritten Ausbildungsjahr am Mittwoch, 13. September. Die Auszubildenden im zweiten Ausbildungsjahr starten am Dienstag, 12. September. Die Verkäufer und Einzelhändler im ersten Jahr treffen sich am Mittwoch, 13. September, die Schüler des zweiten am Dienstag, 12. September. Die Auszubildenden des dritten Ausbildungsjahrs treffen sich am Mittwoch, 13. September. Der Unterricht beginnt um 7.40 und endet um 12.50 Uhr.