Der neue alte Vorstand: Schriftführer Hermann-Josef Stehle (von links), Schatzmeisterin Ulirka Wöhrle, der stellvertretende Vorsitzende Friedrich-Karl Simon, Beisitzer Werner Bodmer, Vorsitzende Ulrike Tippmann und Beisitzer José F.A. Oliver Foto: Reinhard

Förderverein schießt 20. Leselenz 37 000 Euro zu / Zum ersten Mal wird ein Preis ausgelobt

Einen Ausblick auf den 20. Hausacher Leselenz gab es bei der Hauptversammlung des Fördervereins. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass im Rahmen der Veranstaltung in diesem Jahr das erste Mal ein Literaturpreis ausgelobt wird.

Hausach. "Das ist der Moment, in dem wir Rechenschaft ablegen", sagte Fördervereins-Vorsitzende Ulrike Tippmann eingangs. Ziel des Vereins sei es, Geld für den Leselenz zu fördern, erinnerte sie und damit sei er neben der Stadt und der Neumayer-Stiftung eine der Finanzierungs-Hauptsäulen. "Wir sind stolz, dass wir mittlerweile mit unseren Mitgliedsbeiträgen das Gisela-Scherer-Stipendium alleine tragen können", betonte die Vorsitzende. Mit diesem wird der Aufenthalts des dritten Stadtschreibers finanziert.

126 Mitglieder

Schatzmeisterin Ulrika Wöhrle legte die Finanzen und den Mitgliederstand dar. Der Verein verzeichnet derzeit 126 Zugehörige. Wöhrle erinnerte daran, dass bei der Gründungsversammlung vor sechs Jahren 17 Personen anwesend waren. Sie gab außerdem einen vierstelligen positiven Kassenstand bekannt.

Kassenprüfer Florian Fuchs bescheinigte ihr eine einwandfreie Kassenführung, so dass Wöhrle einstimmig entlastet wurde. Die Entlastung des Vorstands nahm Bürgermeister Manfred Wöhrle vor, die ebenfalls ohne Gegenstimmen erfolgte. Das Stadtoberhaupt übernahm auch die Vorstandswahlen. Das gesamte Team – Vorsitzende Ulrike Tippmann, ihr Stellvertreter Friedrich-Karl Simon, Schatzmeisterin Ulrika Wöhrle, Schriftführer Hermann-Josef Stehle sowie die Beisitzer José F.A. Oliver, Werner Bodmer und Ulrike Wörner – wurden in ihren Ämtern bestätigt. Gleiches galt für Kassenprüfer Florian Fuchs. Als Budget für den kommenden Leselenz war die Summe von 37 000 Euro errechnet worden. Diesem Haushaltsvoranschlag stimmten alle anwesenden Vereinsmitglieder zu.

Stand auf Wochenmarkt

Beim Tagesordnungspunkt "Anträge" merkte Hans Hörtz an, dass im Rahmen der Mitgliederwerbung wieder ein Stand auf dem samstäglichen Wochenmarkt aufgestellt werden könnte. "Am besten kurz vorm nächsten Leselenz", meinte er. "Das war immer eine erfolgreiche Aktion", stimmte ihm Tippmann zu. "Man könnte das Jubiläum zum Anlass nehmen", dachte José F.A. Oliver weiter. Dann gab er einen kurzen Einblick auf den kommenden Leselenz.

Motto: "Metropolen"

Für den 20. Leselenz wird laut Oliver das Motto "Metropolen" gelten, in Anlehnung an ein Zitat von Bürgermeister Wöhrle, der Hausach einmal als "Literaturhauptstadt des ländlichen Raums" bezeichnet hatte. "Das ist ein kleines Abschiedsgeschenk an unseren scheidenden Bürgermeister", erklärte Oliver. Wöhrle tritt bei der Bürgermeisterwahl am 24. September nämlich nicht mehr an.

Als absolute Neuigkeit verkündete der Kurator, dass zum ersten Mal im Rahmen des Leselenzes ein mit 5000 Euro dotierter Literaturpreis vergeben wird.

"Das haben wir einer neuen Stiftung, der Thumm-Stiftung, zu verdanken", erklärte Oliver. Verliehen wird die Auszeichnung am 27. Juni. Das Ganze solle erst einmal als Pilotprojekt für drei Jahre laufen. Weitere Details zu diesem Preis sollen in einer Pressekonferenz am 4. Mai bekannt gegeben werden.

Programm

Zum Inhalt des Programms sagte Oliver eingangs: "Wir versuchen, dieses Jahr eine Mischung von Autoren, die schon einmal dabei gewesen sind, und neuen Gesichtern zu präsentieren. Eröffnet wird das Literaturfestival am Sonntag, 2. Juli mit "Metropolitan – 4 Ausstellungen: Vernissagen und Lesungen, eine Kunst-Tageswanderung". Unter den Themen "Sao Paulo", "Tokyo", "Die Kunst der Wissenschaft" und "Kairo" gibt es an diesem Tag vier zeitversetzte Ausstellungen

Eine neue Facette gewinnt "Ins Erzählen eingehört" am Samstag, 8. Juli. Je zwei Schriftsteller aus verschiedenen Generationen lesen zum gleichen Thema. "Vielstimmiges Afrika" wird am Sonntag, 9. Juli, das letzte Mal stattfinden. Abgelöst wird das Format von "Weltlese", das am gleichen Tag das erste Mal vorgestellt wird.

Bei einem der Höhepunkte, dem Auftritt von Konstantin Wecker, sprach Oliver von einem "Run" auf Karten. Die Veranstaltung sei ausverkauft, aber da noch an der Platzverteilung geschraubt werde, ergebe sich das vielleicht noch etwas.

Am Freitag, 14. Juli, endet der Leselenz mit "Klangkompositionen – Sound of 7 Cities". Dabei werden "Komponisten aus aller Welt zusammengeführt", sagte Kurator Oliver.

"Die teilnehmenden Autoren betonen immer wieder, dass wir stolz sein dürfen aus den Leselenz", sagte Tippmann abschließend. "Er ist ein richtiges Juwel."

INFO

Programmpunkte des Leselenzes

> Sonntag, 2. Juli: "Metropolitan – 4 Ausstellungen""

> Donnerstag, 6. Juli: Begrüßung der Hausacher Stadtschreiber

> Freitag, 7. Juli: Eröffnung und Preisverleihung

> Samstag, 8. Juli: Nägele mit Köpf, Ins Erzählen eingehört, Vom poetischen Wort

> Sonntag, 9. Juli: Matinee, Vielstimmiges Afrika, Weltlese

> Montag, 10. Juli: Konstantin Wecker

> Mittwoch, 12. Juli: Lesung für alle

> Freitag, 14. Juli: Abschlussveranstaltung "Sound of 7 Cities"