Acht Schnurrgruppen bieten passenden Rahmen für ihre Auftritte. Foto: Störr

 Voll besetzte Wirtschaften und gut gelauntes Publikum. Auftritte von acht Schnurrgruppen. Geschichte um traditionelle Werte.

Hausach - Im Saal des Gasthauses Hirsch war kein Platz mehr frei, als die "Gassengoscher" ihr strammes Trainingslager zur Schnurrantenausbildung präsentierten. Danach definiert ein Schnurrant Tradition nicht als "das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme". Deshalb singe ein Schnurrant auch auf Rammstein, was Jerome, Jonas und Manuel Ressel dann auch taten. Sie wussten von "Joker", der seinen Motorroller am Bach abgestellt und vergessen hatte, diesen ein paar Tage später einem Fremden auf den Anhänger lud – und damit beim Diebstahl seines eigenen Rollers half. Einzig die Identität des "Jokers" konnte im Verlauf des Abends nicht geklärt werden.

Eine Geschichte um traditionelle Werte, bei denen er macht, was sie sagt, hatten die "Kellerkinder" (siehe großes Bild oben) im Gepäck. Dass Hildegard Echle vuns Bächle-Buere nichts von Handys hält, ist bekannt. Dass aber nach der Kirchenchorprobe ausgerechnet in ihrem Auto ein Handy klingelt, sorgte für viele Lacher im Publikum. Die vertauschte Jacke ihres Mannes brachte schließlich des Rätsels Lösung.

Antonio Clavijo-Keller, Bernhard und Michaela Keller sowie Thomas Stözel waren bis zum Schnurren wohl die Einzigen, die vom geplanten Mülleimer-Fest auf dem Spitzfelsen wussten. Was als "grandiose Marketingidee" in die Öffentlichkeit getragen werden sollte, interessierte letzten Endes nur Ideengeber Jakob Wolber, Tourismuschef Hartmut Märtin und seinen Wolfacher Amtskollegen Gerhard Maier. Innovative und viel belachte Ideen hatten die Kellerkinder dann für Hans Hörz und das Altenwerk.

Sein "Fett" bekam dann Josef "Feilefett" Klausmann weg, dessen Geschichte um die Katze in der Toilette von den "Amigos" erzählt wurde. Das Publikum wurde als Geräuschkulisse mit eingebunden – und lachte Tränen. Der neue Narrenruf "Feile – Fett" wurde ausgerufen und erklang lautstark. Ungeprobt bereicherte das Publikum die Schnurre, so dass selbst die "Amigos" Eugenio Agüera-Oliver, Schnurrobmann Marco Schwab, Michael "Mäx" Armbruster, Michael Latka und Arne Schmidbauer laut mitlachten. "Der Narrenbaum steht – aber in der jetzigen Form isch des gestorbe. Des Ganze muss neu konzipiert werden", verkündeten die drei Schnurranten und erkoren Ludwig Schmid einstimmig zum neuen Narrenbaum.

Die Schnurrkumpane Rainer Allgaier, Arno Lehmann und Wolfgang Winterhalter bestachen dann mit ihrer Wortwahl, auf dass sich Billy Sum-Herrmanns Berlin-Reise in 18 Strophen auch wirklich reimte. Dass sich Marco Baumann und Manfred Klausmann gemeinsam auf Kulturreise nach Dresden begaben, war noch keine große Geschichte. Dass sie in der Semper-Oper allerdings nur Hör-Karten für Plätze ohne Bühneneinsicht gekauft hatten, wurde mit viel Witz vorgetragen. Und dann war da noch Volksbank Chef Martin Heinzmann, der seine eigenen Leute mit Sparkassen-Angestellten verwechselte. "Er korreliert Wichtigkeit mit Unpünktlichkeit", spotteten die Schnurrkumpane.

"Die Blättle" Petra, Jennifer und Jessica Rössler sowie Melanie Reinert hatten nicht nur das druckfrische Narrenblättle "Wunderfitz" im Gepäck, sie sangen auch "vun ne me spanische kleine Wichtle". Am Ende waren es gleich drei Spanier aus der Familie Agüera-Oliver, die durch den Kakao gezogen wurden.

Ihre "umgekehrte Metamorphose" hatten die "Kaulquappen" erfolgreich abgeschlossen, als sie lustig und ausführlich von der Amerika-Reise der Frohnau-Mädels sangen. Die anwesenden "Golden Girls" wurden mit eingebunden. Herzhaft lachen musste auch Willi "Vorderbure" Ramsteiner, als sein stinkendes Unglück aufbereitet wurde. Ein falsch montierter Verteiler am Gülle-Anhänger führte zur Verunreinigung eines Autos – nicht nur von außen.

Die "Anonymen Schwarzwälder" Andy Schneider und Robby Lehmann feierten ihr 15-jähriges Bühnenjubiläum. Sie wussten von Sarah Latka und dem umständlichen Besorgen des Hauschlüssels, obwohl die Nachbarin einen gehabt hätte.

Am Ende begeisterten die "Minirocker" Daniel und Sandra Sonntag sowie Anna-Teresa und Carmen Agüera-Oliver mit ihrem Vortrag. Singend und erzählend deckten sie den vermeintlichen Wagen-Klau von Sylvia Müller auf und wussten von "Hausachs kreativstem Wortverdreher" und seinen vergeblichen Bemühungen um Schweizer Franken. Weit nach Mitternacht war dann Schluss mit den lustigen Geschichten.