Das mulmige Gefühl hielt nur einen kurzen Moment, dann faszinierte es den SchwaBo-Mitarbeiter, die Vogelspinne auf seiner Hand zu spüren. Foto: Faitsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Selbstversuch bei großer Spinnenausstellung

Ein kleines bisschen gruselig ist es tatsächlich, wie die Vogelspinne über meine Hand krabbelt. Der Albtraum vieler Menschen entpuppt sich für mich zum Glück als völlig harmlos und eher faszinierend. Noch nie war mir klar, warum die Angst vor Spinnen so verbreitet ist – den Kindern, die neben mir voller Begeisterung fast schon mit dem Kopf an der Scheibe des Glaskastens kleben, anscheinend auch nicht.

Wie man wegen der Berührungsangst von vielen mit Spinnen vermuten konnte, war der Raum der Ausstellung "Welt der Riesenspinnen" am vergangenen Samstag zwar nicht voller Besuchern, jedoch hatten sich immer wieder neugierige und mutige Gäste im katholischen Pfarrheim in Hausach eingefunden, um die "Krabbler" zu bewundern.

Auch wenn die meisten Besucher sehr glücklich darüber schienen, dass zwischen ihnen und den Vogelspinnen, Skorpionen und Gottesanbetern jeweils eine Glasscheibe stand, so zeigten sich doch alle sehr beeindruckt und erfreut über die Chance, diese Tiere einmal aus so einer Nähe beobachten zu können. Ein furchtlos scheinender Mann informierte sich sogar über den Preis und die Pflege der Tiere, sei es nun aus bloßer Neugier oder aus ernsthafter Überlegung, sich selbst ein solches Geschöpf für sein Zuhause zu holen.

In einem kurzen Gespräch erklären mir die Brüder Kevin und Sydney Sperlich aus Helmstedt, wie sie zu den sonst so abschreckenden "Krabbeltieren" gekommen sind. Die beiden haben das Hobby von ihrem Vater "geerbt" und schon im Kindesalter Spinnen gesammelt. Aktuell zeigen sie den Besuchern auf ihrer Ausstellungstour rund 70 Spinnen und 30 weitere Tiere wie Stabschrecken und Skorpione. Das Sammeln und Pflegen dieser Tiere ist für die beiden Auto-Mechaniker nur ein Hobby, das aber im Durchschnitt zwei Tage pro Woche in Anspruch nimmt. "Allerdings ist die Pflege der Spinnen auch nicht so schwer, wie es scheint, denn Spinnen werden generell lieber in Ruhe gelassen", erklärt Kevin Sperlich.

Einen kurzen Moment lang war meine Selbstsicherheit dann verflogen, als er mir zum krönenden Abschluss eine der Vogelspinnen auf die Hand setzte. Trotz dass ich noch nie (Berührungs-)Angst vor Spinnen hatte, erwischte mich kurz ein mulmiges Gefühl, als ich die Beine auf meiner Hand spürte. Doch schon nach einer Sekunde ging dieses Gefühl in Faszination über und ich begann, den Moment sogar zu genießen. Dominik Faitsch