Die Unterschriftenliste und das Schreiben an Thorsten Frei haben sie bereits vorbereitet: Agathe Welle (rechts) und Jeanette Fischer von der Katholischen Frauengemeinschaft Hausach. Foto: Schwannauer

Katholiken sammeln Unterschriften gegen Beihilfe zum Suizid. Sterbe-Zeitpunkt selbst zu bestimmen ist nicht im Sinne der Kirche.

Hausach - "Gegen die organisierte Beihilfe zum Suizid" machen sich die Mitglieder der Katholischen Frauengemeinschaft stark. Mit Unterschriften und einem Brief an den Abgeordneten Thorsten Frei wollen sie "zum Nachdenken über das Thema Sterbehilfe anregen", wie Vorstandsmitglied Agathe Welle sagt.

Warum ist es eine "organisierte Beihilfe zum Suizid"? Da sind sich die fünf Frauen aus der Vorstandschaft der Hausacher KFD einig. Jeanette Fischer, Maria Kaiser-Ludwig, Elisabeth Uhl, Gabi Sczendzina und Agathe Welle, die Führungsgruppe der Vereinigung, haben das unter sich diskutiert und gelangten zu der Auffassung, dass die Gemeinde sich an der bundesweiten Unterschriftenaktion beteiligen solle. "Unsere Haltung ist klar", sagt Agathe Welle, "wenn bestimmte Schwellen überschritten werden, besteht die Gefahr, dass für schwer kranke Menschen Druck entsteht." Den Zeitpunkt des Sterbens selbst zu bestimmen, ist aber nicht im Sinne der Kirche.

Deshalb sammeln die KFD- Frauen am kommenden Sonntag nach dem Gottesdienst Unterschriften, die sie dann in einem Brief an den Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei schicken werden, wie sie in einer Pressemitteilung ankündigen. Verbunden sein soll das Ganze mit der Bitte, er möge sich für eine Verbesserung der Palliativ- und Hospizversorgung einsetzen. "Wir wollen den Anstoß geben, dass die Leute über das Thema nachdenken", sagt Agathe Welle. In einer Pressemitteilung zitiert sie auch den KFD-Bundesverband: "Die jetzigen rechtlichen Möglichkeiten im Rahmen der Palliativmedizin bieten vielfältige Möglichkeiten, am Lebensende gut begleitet und ohne unnötige Schmerzen zu sein. Der vermehrte Ruf nach der Legalisierung der Beihilfe zur Selbsttötung ist letztendlich der Ausdruck der Angst vor Einsamkeit und Schmerzen am Lebensende sowie der Überforderung aller Angehörigen mit dem Tod." Die Erklärung des Bundesverbands nahmen die Hausacher KFD-Frauen zum Anlass, selbst eine Aktion zu starten.