Fotos: Agüera Oliver Foto: Schwarzwälder-Bote

Hausacher Jungzüchter werden Deutsche Jugendmeister

Von Christiane Agüera Oliver

Gleich zwei Jungzüchter des Hausacher Kleintierzuchtvereins C 71 waren bei der Bundeskaninchenschau in Kassel erfolgreich: Rolf-Ludwig Decker und Laila Blum.

Hausach. Sie wurden bei ihrer jeweiligen Rasse Deutsche Jugendmeister und erzielten ihre Titel durch die besten Kollektionen von vier Tieren. Der 15-jährige Rolf-Ludwig Decker wurde zudem mit einem seiner Zwergwidder weiß Blauauge Bundesjugendsieger und präsentierte somit das beste Einzeltier seiner Rasse.

"Mit einem Tier zu siegen ist reine Glückssache", erklärte der Vorsitzende des Hausacher Kleintierzuchtvereins, Klaus Blum. Viel gewichtiger sei hingegen, einen Preis für die beste Kollektion mit vier Tieren zu gewinnen. Denn dies würde heißen, dass alle vier Kaninchen gut bewertet wurden. "Das zeugt nicht von Glück oder Zufall, sondern von einer guten Zucht".

Ein eigenes System hätte dabei jeder Züchter, erklärt die 14-jährige Laila Blum, die mit ihren "Farbenzwergen, schwarzgrannen" ein gutes Händchen bewies. Die Entscheidung, welche Tiere besonders schön sind, braucht ein besonderes Auge. Von klein auf beschäftigt sie sich mit den Kaninchen, inzwischen hat sie 20 Tiere, für die sie verantwortlich ist, und wirkt seit rund acht Jahren aktiv als Jungzüchterin im Verein mit. Bei ihrem Vater Klaus Blum schaute sie sich die Kniffe ab, er selbst ist seit 42 Jahren Kleintierzüchter und lernte wiederum bei seinem Vater Günter Blum, der als Züchter auch heute eng mit dem Kleintierzuchtverein verbunden ist.

Genauso ist es bei Rolf-Ludwig Decker, der seit etwa fünf Jahren mit dem Hobby seines Vaters Jürgen liebäugelt. Eigene Kaninchen hat der Junge etwa 25, sein Vater Jürgen, der als Jugendwart, Vizevorsitzender und Preisrichter für den Hausacher Verein fungiert, gar um die 100 in verschiedenen Rassen und Farbenschlägen.

"Als Züchter weiß man, wo man hin will", spielt Klaus Blum auf die Zuchtergebnisse an. Makellos perfekte Tiere gebe es allerdings nicht. "Es ist keine Ware, die man sich schnitzen kann", betont der Vorsitzende. "Viel Genetik steckt dahinter", ergänzt Jürgen Decker. "Wir sind längst zu Zuchtmanagern geworden", erklärt Decker lachend. Permanent würden die Züchter ihre Kaninchen im Blick behalten, ohne Aufzeichnungen ginge gar nichts. Die Zucht finde von Dezember bis Mai statt, im August und September werde vom Genpool her ausprobiert. "Alles ist jedoch eine Platz- und Kostenfrage", findet Klaus Blum.

Überhaupt sei die Kaninchenzucht ein sehr kostspieliges Hobby. Die Ausstellungsgebühr für vier Tiere lag bei 84 Euro, hinzu kamen Hin- und Rückfahrt. Zwar bezuschusse der Verein solche Ausgaben, doch unterm Strich bliebe noch einiges hängen.

"Es geht hier um die Ehre", erklärt Klaus Blum lachend. Und die haben sich die beiden Jungzüchter redlich verdient. Immerhin waren 23 500 Tiere, davon 3500 im Jugendbereich bei der Bundeskaninchenschau in Kassel ausgestellt.