Der "Rauch" im Tunnel hat den Einsatzkräften bei der Übung zu schaffen gemacht. Foto: Badke

Großangelegte Übung von Wehr, DRK und Polizei im Sommerbergtunnel. Rettungskräfte arbeiten gut zusammen.

Hausach - Funktioniert der Rauchabzug und die Lüftung im Tunnel? Stimmt die Kommunikation der einzelnen Wehren und der Hilfsorganisationen mit der Polizei bei der Versorgung von Verletzten? Um diese und weitere Dinge zu klären, gab es am Samstag in Hausach eine Übung im Sommerbergtunnnel. Alle vier Jahre muss die Feuerwehr laut Vorschrift eine Tunnelübung unter möglichst realistischen Bedingungen absolvieren. Da die vier Tunnelgemeinden Wolfach, Schiltach, Hornberg und Hausach eng beieinander liegen, wechseln sie sich bei dieser Großübung ab.

Das Szenario: Vollsperrung der B 33 um 12.45 Uhr, stockender Verkehr in Hausachs Innenstadt, um 15 Uhr drang dann dichter und beißender Rauch aus beiden Tunnelportalen. Im Inneren des Tunnels war die Rauchentwicklung bereits so stark, dass die Hand vor dem Gesicht kaum sichtbar war. Nur noch Feuerwehrleute unter Atemschutz durften den Tunnel betreten. Um mit der eigentlichen Übung beginnen zu können, wurden von nun an statt den reizenden Rauchbomben nur noch Nebelmaschinen benutzt.

Die Sicht im Tunnel war immer noch sehr schlecht, immer wieder sorgte ein simulierter Stromausfall für Dunkelheit und den Ausfall der Abluftanlage. Ein wildes Stimmengewirr, Verletzte, die um Hilfe riefen oder gegen die Fahrzeugscheiben klopften, war zu hören. In dem dichten Rauch waren nur noch die kleinen Lichter der Wehrmänner, die auch mit Wärmebildkameras unterwegs waren, zu erkennen. Für diese hieß es, so schnell wie möglich die Verletzten finden und zu retten.

Hustende Menschen werden nach draußen gebracht, Kinder, die nach ihrer Mama rufen, beruhigt, umsorgt und ins Freie gebracht. In der Zwischenzeit hat das Rote Kreuz eine VerletztenSammelstelle im Hausacher Feuerwehrgerätehaus unterhalb des Westportals aufgebaut, den Vier-Tragen-Wagen aus Zell positioniert und den Geräte- und Saniwagen der Haslacher gerichtet. Alle Verletzten wurden hierher gebracht und versorgt.

Im Tunnel funktionierte mittlerweile die Abluftanlage wieder, und der Rauch verschwand langsam. Nun wurde das ganze Ausmaß der "Katastrophe" sichtbar. An mehreren Stellen sind Fahrzeuge ineinandergefahren, überall versuchten die Wehrleute Verletzte aus den Fahrzeugwracks zu retten oder das Feuer zu löschen.

Eine schwangere Frau schrie vor Schmerzen; vergeblich wurde versucht, das Fahrzeug aufzubrechen. Ein zweiter Trupp mit Spreizer wird angefordert, damit dieser die Tür öffnet. Ein lauter Knall und ein Klirren war zu hören, zu sehen war nichts: Die Retter hatten die hintere Fahrzeugscheibe eingeschlagen und waren so zu der Frau vorgdrungen. Insgesamt wurden dem Roten Kreuz 19 "Verletzte" und ein bereits verstorbener Patient übergeben, für den in diesem Übungsszenario jede Hilfe zu spät gekommen war. Die insgesamt rund 100 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr und des Roten Kreuzes haben bei diese Übung sehr gut zusammengearbeitet und somit bewiesen, dass sie für den Ernstfall gut vorbereitet sind.