Einweihungsfeier des Diakonie-Gebäudes in der Eichenstraße

Hausach (cao). "Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen, denn Zukunft kann man bauen", zitierte Nora Bischler aus "Der kleine Prinz" von Antoine St. Exupéry. Die Architektin umschrieb damit die Idee ihres Vaters, Edgar Streit, der das evangelische Gemeindezentrum als neue Arbeits- und Beratungsstelle des Diakonischen Werkes umgestalten ließ.

Am Freitag wurden die neuen Räumlichkeiten in der Eichenstraße eingeweiht. Als Knotenpunkt im vielfältigen, sozialen Netzwerk des Kinzigtals seien sich durch den Standort Hausach auch die evangelische Kirchengemeinde und das Diakonische Werk nähergekommen, werden die Räume doch gemeinsam genutzt, bis das Gemeindezentrum fertiggestellt ist, betonte Mario Herrmann, Dienststellenleiter Offenburg/Hausach des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenbezirk Ortenau.

"Wir haben es gut hier", beschrieb die evangelische Pfarrerin Imke Diepen. Das "Tür an Tür" funktioniere wunderbar. Walfriede und Edgar Streit hätten sich an ihr früheres Grundstück erinnert und es zurückgekauft. Mit deren Tochter, Architektin Nora Bischler, entstand ein geräumiges Gebäude, das im verborgenen liege, "damit die Klienten Schutz haben". Auch Bürgermeisterstellvertreter Udo Prange betonte die Wichtigkeit dieser "unverzichtbaren" Einrichtung.

Auf die Historie ging Nora Bischler ein. Das Heimatgrundstück von Walfriede Streit war 100 Jahre lang Zugang zur "Hausmatt", einer kleinen Wiese mit Ackerland. 1957 und 1958 sei von Mitgliedern der Kirche mit viel Tatkraft, handwerklichem Geschick und großem finanziellem Einsatz das evangelische Gemeindehaus erstellt worden, das mehr als 60 Jahre seine Funktion erfüllte.

Nun wurde ein komplett neues Erscheinungsbild gestaltet. Rund 50 regionale, hauptsächlich ortsansässige Handwerker und Planer hätten "eine wahre Perle am Hausacher Kanal" geschaffen.

Die ersten Planungsideen entstanden vor rund einem Jahr. Im Februar startete das Entrümpeln und nach etwa zehn Wochen Umbauphase konnten die neuen Räume im Mai bezogen werden. Das Erdgeschoss wurde um einen barrierefreien Zugang erweitert, die sanitären Anlagen modernisiert. Das Obergeschoss veränderte sich erheblich und ermögliche in sechs Einzelbüros ein konzentriertes Arbeiten und optimale Diskretion in Beratungen. Für Edgar Streit als treuer Katholik gelte dieses Gebäude als ökumenische Geste, betonte die Architektin.