Im umgerüsteten Rollstuhl hat Weltenbummler Andreas Pröve Indien erlebt. In der Hausacher Stadthalle erzählte er jetzt seine spannenden Geschichten von Göttern, Gurus, Kobras und Chilischoten. Foto: Wölfle

Wo Elefanten und Kühe zuhause sind: Andreas Pröve berichtet bei Kinzigtal Weltweit-Schau über Indien.

Hausach - In der Reihe Kinzigtal Weltweit, deren Medienpartner der Schwarzwälder Bote ist, begeisterte Weltenbummler Andreas Pröve am Sonntagabend in der gut besuchten Hausacher Stadthalle das Publikum mit seinen Geschichten von Göttern und Gurus, von Mythen und Abenteuern, in denen Begegnungen mit Menschen die Hauptrolle spielten.

Nie zu wissen wo und wie der Tag endet, das war schon immer das "Salz" seiner Reisen. Indien, das siebtgrößte Land der Erde, zieht den querschnittsgelähmten Andreas Pröve, immer wieder in seinen Bann. Die orientalischen Klänge der Sitar stimmten auf das wohl rollstuhlunfreundlichste Land der Welt, Indien, ein.

Andreas Pröve, der erst vor zwei Wochen von seiner Reise durch Myanmar, dem früheren Burma, zurückgekehrt ist, nimmt immer wieder viele Strapazen in Kauf, um Länder auf seine ganz eigene Art und Weise zu erkunden. Seit einem Verkehrsunfall im Jahre 1981 und der Diagnose Querschnittslähmung ist das Leben Pröves von Abenteuern geprägt. Sein Motor ist dabei der Drang Neues zu entdecken und sich einem Land vollkommen auszusetzen.

Spannend, lebendig und hautnah tauchte Pröve mit seinen Gästen in die Welt der Extreme Indiens ab. Auch heute noch bestimmen in diesem Land, wo Elefanten und Tiger zuhause, Kühe heilig sind und Kobras den Göttern geopfert werden, uralte Bräuche das Leben.

"Die größte Schwierigkeit war für mich die Konfrontation mit dem brutalen Verkehr, die mich ab und zu dazu zwang, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Denn wer auf den Straßen Indiens zu den Schwächeren zählt, muss in den Graben", sagte der gelernte Tischler, der dort stets in seinem für extreme Touren umgerüsteten Rollstuhl unterwegs war.

Pröve demonstrierte, wie unkompliziert er die Räder seines Rollstuhls wechselt und dadurch flexibel ist. Dank seiner Idee, einen Velo-Solex-Motor anzudocken, sei er in Indien mit 35 Kilometern pro Stunde gut vorangekommen.

"Wissen Sie, dass die indische Polizei Chilischoten benutzt, um Tränengas herzustellen", fragte Pröve das Publikum. Dieser hatte die Schärfe dieser Pflanze schon oft nach dem Verspeisen indischer Gerichte am eigenen Leib verspürt. Mit Schnappschüssen von Einheimischen verabschiedete sich Pröve in der Hausacher Stadthalle von seinem restlos begeisterten Publikum.