Drei Generationen der Hausacher Feuerwehr: Zugführer Christian Armbruster, Gruppenführer Kevin Ditzig und Alterswehrkommandant Robert Harter. Foto: Stangenberg

Kommandant der Alterswehr diskutiert mit Aktiven über Veränderungen bei Einsätzen

Hausach - Zur Hausacher Feuerwehr gehören neben der aktiven Mannschaft auch eine Jugendwehr und eine Altersabteilung. Am kommenden Wochenende feiern sie gemeinsam das 125-jährige Bestehen der Wehr.

Zur 1892 gegründeten Feuerwehr gehören neben den 59 aktiven Kameraden auch eine Altersabteilung sowie eine Jugendwehr. Bei einem Gespräch mit unserer Zeitung haben Kevin Ditzig, Christian Armbruster und Robert Harter über die drei Generationen und deren Zusammenhalt innerhalb der Wehr berichtet.

Robert Harter ist Kommandant der sogenannten Alterswehr, eine Gruppe von ehemals aktiven Feuerwehrmännern. "Mit dem Alter 65 Jahren endet die Dienszeit", erklärt Harter, der seit 1963 Mitglied bei der Hausacher Feuerwehr ist. Die Alterswehr selbst wurde 1985 gegründet. "Es gab damals einfach den Wunsch, nach der aktiven Zeit auch weiter Kontakt zu den Kameraden zu halten", sagt Harter.

Heute treffen sich die Alterskameraden einmal im Monat. Auch wenn sie bei den großen Einsätzen nicht mehr dabei sind, übernehmen sie verschiedenen Aufgabe innerhalb der Wehr, wie das Pflegen und Warten der Fahrzeuge und Geräte. Außerdem helfen sie bei der Ausbildung neuer Feuerwehrkameraden und schauen regelmäßig bei den Übungsabenden der Aktiven vorbei. Abseits des Gerätehauses treffen sie sich auch monatlich gemeinsam mit ihren Ehefrauen und den Frauen der verstorbenen Kameraden zu Ausflügen.

Harter selbst hat während seiner Zeit bei der Hausacher Wehr viele Einsätze miterlebt. Seit den 60er-Jahren hat sich einiges getan und das nicht nur bei den Einsatzwagen: "Früher haben wir den Wagen einfach hinter einen Traktor gehängt, bis schließlich die motorisierten Fahrzeuge kamen", erzählt er. Vor allen Dingen die Einstellung der Arbeitgeber zu den Feuerwehr-Einsätzen ihrer Angestellten ist eine andere. "Wenn früher die Sirenen gingen, hat der Chef einen ohne Probleme zum Einsatz gehen lassen. Heute ist das anders", sagt er. Das können Ditzig und Armbruster bestätigen. Nicht jede Firma lässt einen Feuerwehrmann heute während der Arbeitszeit zu den Einsätzen. Außerdem arbeiten viele Kameraden außerhalb von Hausach. Auch die Art der Einsätze habe sich geändert: "Damals überwogen die Brandeinsätze, heute sind es überwiegend Verkehrsunfälle", berichtet Armbruster.

Ditzig ist Gruppenführer bei der aktiven Mannschaft. Zusätzlich unterstützt der 25-Jährige auch die Jugendarbeit. Er sei mit zwölf Jahren gemeinsam mit Freunden in die Jugendfeuerwehr eingetreten. Die Jugendlichen treffen sich einmal wöchentlich beim Feuerwehrgerätehaus. Dort lernen sie die Geräte und Einsatzwagen kennen. Dadurch sei beim Übergang zur aktiven Wehr mit 18 Jahren die Grundausbildung einfacher. "Zu 60 Prozent geht es aber auch darum, untereinander die Kameradschaft zu pflegen", sagt Ditzig.

"Das Verhältnis zwischen den Jugendlichen, der aktiven Wehr und den Alterskameraden ist sehr gut", betont Zugführer Armbruster und berichtet von der gemeinsamen Herbstübungen. Unter anderem spielen die Jugendlichen bei den Übungen der aktiven Mannschaft auch die "Opfer", die es zu retten gilt.

Die Hausacher Wehr zeichnet ein guter Zusammenhalt aus. Die zentrale Lage im Kinzigtal ermöglicht ihr ein schnelles Eingreifen bei Bränden oder Unfällen in den Nachbargemeinden. Außerdem können die Hausacher für andere Wehren im Ortenaukreis auch Atemschutzübungen anbieten. Besonders stolz sind die Alterskameraden über das hauseigene Museum, in dem sie die 125-jährige Geschichte ihrer Wehr mit Bildern und original Uniformen oder Geräten aus der Vergangenheit ausstellen.

INFO

Jubiläumswochenende

Die Feuerwehr Hausach feiert ihr 125-jähriges Bestehen von Samstag bis Montag, 27. bis 29. Mai.

> Am Samstag, 27. Mai, geht’s los mit dem Auftritt der "Dorfrocker" ab 20 Uhr. Einlass ist bereits ab 17 Uhr und der Fassanstich mit den Egermeister-Musikanten ab 17.30 Uhr.

> Am Sonntag, 28. Mai, ist Familientag, der um 10.15 Uhr mit einem Festgottesdienst mit Fahrtzeugweihe beginnt. Weitere Programmpunkte sind ein Frühschoppenkonzert, ein Mittagstisch mit musikalischer Begleitung, eine Fahrzeugshow, Kinderbelustigung und ein Brandcontainer.

> Am Montag, 29. Mai, lädt die Feuerwehr zum Handwerkervesper ab 16 Uhr ein. Die Olympiade beginnt um 20 Uhr. Die "Homberle Bläch Bänd" spielt ab 20.30 Uhr.