Die beiden Elfemess-Anführer Hubert Heizmann und Lothar Marschner waren mit dem ehemaligen Postbeamten Norbert Sum und den beiden Postessen Michaela Keller und Kornelia Heizmann am Schalter anzutreffen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Schmalzige Liebesbriefe und allerhand "Unnützes" vom Paketdienst sorgen für Unterhaltung / Narren ziehen einmal quer durch die Stadt

Hausach (cao). Die Elfemessler haben den Einsatz der Abrissbirne verzögert, denn "Der wohl letzte Besuch im alten Postgebäude" ist am Montagnachmittag noch einmal so richtig genossen worden. Klar, dass auch das dazu passende Motto ganz im Zeichen der Post stand. Weil keiner mehr im Städtle daheim anzutreffen war, wurden Briefe und Pakete direkt bei der Elfemess abgeliefert. Die Elfemess-Anführer Hubert Heizmann und Lothar Marschner stellten die Pakete auch prompt zu.

"Narri-Narro – War de Briefträger scho do?", schallte es immer wieder über den langen Elfemess-Tag verteilt und tatsächlich hatte der allerhand im Gepäck. So mancher Elfemessler hatte neben seinem mit Vesper gefüllten Rucksack ein "schönes Päckle" zu schleppen. Denn im Elfemessschritt ging es auch diesmal quer durch die Stadt unter der Burg.

Jeder der wenigen übriggebliebenen Bordsteine wurde nach alter Manier ausgekostet. Die Elfemessler folgten der Kirnbacher Musik und schunkelten auf der Kinzigbrücke zum Mucho. Über den Schwarzwälder Hof und den Ratskeller ging es in das leer stehende Postgebäude, um dort den Elfemess-Postkarten den Stempel aufzudrücken. Vom Löwen aus ging es zum Abschluss in den Narrenkeller.

Die Programmpunkte waren so köstlich wie das mitgebrachte Vesper. Der "Poschtfroschräuberbolizischt" von den beiden "Postessen" Christl I und II von der Post (Michaela Keller und Kornelia Heizmann) sorgte für zahlreiche Lacher.

Herrlich schmalzig waren die Liebesbriefe an "Schatz und Mausi", die Martina Remler und Meinrad Hiller verfassen mussten. Die Empfänger entpuppten sich dann unfreiwillig als Antonio Clavijo-Keller und Irmtraud Henke. Auf postalischem Weg mussten auch sie sofort ihre Zuneigung erwidern.

Doch auch die zugestellten Pakete hatten es in sich. Von zwei linken Zalando-Wanderschuhen über eingelegte Heringe bis hin zum Wanderstab gab es allerhand "Unnützes". Und Isswurscht (Mäx Armbruster) im Taxi Luke chauffierte dank dem "Geschwafel" der Zentrale (Eugenio Agüera Oliver) den armen Oschterbächle (Ulli Hiller) nach Irrfahrten durch Hausachs Dönerbuden und "Huse für Rigeschmeckle" wieder einmal durchs Einbachtal zu Paul aufs Käppele "um trinken Bart von Ziege".

Lothar Marschner und Hubert Heizmann fassten in ihrem Telegramm am Ende des langen, aber tollen, Elfemesstages die Geschehnisse zusammen und brachten es auf den Punkt:  "Nächstes Johr – gliche Zitt – gehen ihr hoffentlich wieder mit – Telegramm fertig – von uns ä Gruß."