Bei den Hausacher Narren wurden zahlreiche Mitglieder geehrt. Foto: Reinhard

Hausacher Narren investieren. Besondere Auszeichnung für Koppelstätter und Wöhrle.

Hausach - In Anlehnung an die vielen kommenden Bautätigkeiten haben die Hausacher Narren ihr Fasentsmotto gewählt und bei der Martinisitzung am Samstagabend verkündet: "In Huse, do wird kräftig gebaut. E Narr, der sich ebb’s Größ’res traut".

Eine besondere Ehre wurde bei dieser Gelegenheit dem ehemaligen Pfarrer Gerhard Kopplstätter und dem scheidenden Bürgermeister Manfred Wöhrle zuteil.

Narrenvater Bernd Rößler begrüßte neben allen anderen Anwesenden auch den zukünftigen Bürgermeister Wolfgang Hermann und seine Lebensgefährtin Nadine Wien und überreichte dem baldigen Schultes den Hausacher Narrenkodex, "damit Sie wissen, was bis zur nächsten Fasent auf Sie zukommt", wie Rößler sagte.

Im Anschluss gab Sekretarius seinen Geschäftsbericht für die vergangene Fasent ab und ließ dabe alle stattgefunden Ereignisse sowie Veranstaltungen Revue passieren. Säckelmeister Thomas Stötzel verglich die Kassenentwicklung der Narrenzunft mit dem Klimawandel. "Nicht, um den Klimawandel ins Lächerliche zu ziehen", betonte er. Vor allem aufgrund der aufwendigen Sanierung des Narrenkellers und der Kindermasken und der damit verbundenen Ausgaben weise die Kasse im Endeffekt ein kleines Minus auf. Auch wenn es keine Kreditaufnahme gegeben habe und deswegen keine Folgekosten zu erwarten seien, "müssen wir uns im Klaren sein, dass wir momentan von den vorhandenen Geldern zehren", erklärte Stötzel. Er wurde von den Narren im Anschluss an seinen Bericht einstimmig entlastet.

Eine kleine Satzungsänderung, die die Vertretung des Narrenvaters und seines Stellvertreters, war schnell beschlossen, dann ging es an die Ehrungen (siehe Infokasten). Eine besondere Wertschätzung wurde in diesem Rahmen dem ehemaligen Pfarrer Gerhard Koppelstätter, der sich vor wenigen Wochen in den Ruhestand verabschiedet hat, und dem scheidenden Bürgermeister Manfred Wöhrle zuteil: Beide erhielten als Anerkennung für ihre Verdienste um die Hausacher Fasent die höchste Auszeichnung der Narren, den Zunftorden. Sichtlich gerührt sagte Koppelstätter: "Ich bin überrascht, vor einigen Jahren habe ich ja bereits den Burgerhut erhalten, den ich in Ehren halte. Eigentlich habe ich ja nur meine Pflicht erfüllt. Die Kirche verkündet die frohe Botschaft und ist nichts Miesepetriges. Insofern darf man in der Kirche auch lustig sein." Damit spielte er auf die beliebte Narrenmesse an, die der Pfarrer jedes Jahr im Rahmen der Fasent in der Stadtkirche abgehalten hat.

Manfred Wöhrle, der sein Amt als Bürgermeister im Dezember abgibt, betonte die Wichtigkeit der Fasent für Hausach, aber auch dass sein Bemühen um diese nicht seine allein war. "Ich habe versucht, die Fasent im Rathaus zu etablieren und die Mitarbeiter zu involvieren. Wir haben einen jedes Jahr einen tollen Fastnachtsauftakt im Rathaus erarbeitet, insofern ist der Orden nicht nur für mich, sondern auch für die Mitarbeiter."

Nicht nur Koppelstätter und Wöhrle wurden in ihrer bisher bekannten Funktion verabschiedet. Auch Rainer Allgaier schied aus dem Narrenrat aus. Er wurde in Anerkennung an seine geleisteten Verdienste zum Ehrennarrenrat ernannt.

Narrenvater Bernd Rößler stellte sich zur Wiederwahl und wurde einstimmig im Amt bestätigt. Gleiches galt für Sekratarius Daniel Sonntag. Thomas Stötzel stellte sich als Säckelmeister nicht wieder zur Wahl, als sein Nachfolger wurde Michael "Mäx" Armbruster bestimmt. Auch die Blauen wurden en bloc wiedergewählt. Ihre Reihen ergänzt ab sofort Eugenio Agüera Oliver. Nachdem auch die beiden Kassenprüfer Ewald Jonat und Claus Volk ihren Hut genommen hatten, wurden Tanja Wöhrle und Jörg Rexter als Nachfolger bestimmt.

Sehr traurig waren die Narren darüber, dass Lothar "Matsch" Marschner und Hubert Heizmann, fortan nicht mehr die Elfemeß anführen werden. An ihrer statt wird Thomas Stötzel, der gerade als Säckelmeister abgetreten ist, die langen Reihen der als Handwerker verkleideten Narren am Rosenmontag durch die Hausacher Straßen und Wirtschaften führen.

Gespannt hatten alle bis zum Schluss auf das Motto der Fasent 2018 gewartet. Wohl in Anlehnung an die kommenden Bautätigkeiten um Kinzigtalbad – der Spatenstich erfolgt am heutigen Montag – und die Erweiterung der Graf-Heinrich-Schule wird es 2018 "In Huse, do wird kräftig gebaut. E Narr, der sich ebb’s Größ’res traut" lauten, wie Sekretarius Daniel Sonntag verkündete.

INFO

Ehrungen

 > Burgerhut: Christian Lauble, Alexander Maier, Ludwig Schmid, Harald Wagenmann, Harald Schermer, Christian Wiederhöft und Raphael Janz

 > Brunnentaler: Margarete Franz, Kerstin Harter, Carmen Agüera Oliver, Anneliese Heizmann und Birgit Dorner

 > Ochsenkopf: Carmelo Agüera Oliver, Frank Baumann, Ingo Franz, Tanja Mantel, Konrad Schmider und Konrad Schmid

 > Zunftorden: Waltraud Rössler, Gerhard Koppelstätter und Manfred Wöhrle