Gute Bedingungen für ein Angebot wie das Rufauto bietet die Umgebung von Hausach. Foto: Agüera

Das in vielen Kinzigtal-Gemeinden gut genutzte Angebot wird in Hausach sehr wenig nachgefragt.

Hausach - Eigentlich ist es eine tolle Sache - das Rufauto. Doch die Benutzerzahlen, zumindest in Hausach, machen stutzig. Waren es dort im Jahr 2011, als das Pilotprojekt zur Ergänzung des Nahverkehrsangebotes im ländlichen Raum startete, gerade mal fünf Fahrten.

Im darauffolgenden Jahr wurde keine einzige Fahrt geleistet, im Jahr 2013 waren es mit 14 Fahrten – die meisten, die bisher in Anspruch genommen wurden. 2014 waren es zwei, in den ersten beiden Monaten dieses Jahres vier Fahrten.

"Die Leute in den Tälern sind mobil oder haben sich selbst organisiert", vermutet Kathrin Welle, die im Hausacher Rathaus für das Rufauto zuständig ist. Die Zahlen seien "echt mager", vielleicht auch weil dieses Angebot für die Bewohner noch ungewohnt sei, findet die Verwaltungsfachwirtin.

Bei ihr landet nur die Anzahl der Fahrten auf dem Schreibtisch, wer das Rufauto nutzt, erfährt sie nicht. In drei Vergütungsstufen sind die Hausacher Täler aufgeteilt, der Nutzer selbst bezahlt pro Fahrt lediglich drei Euro, den Rest stellt das Taxiunternehmen Luke der Stadt Hausach in Rechnung. Die Hälfte dieser Kosten werden mit Zuschüssen des Ortenaukreises finanziert. Der Kostenanteil der Stadt Hausach für die vier Jahre von 2011 bis 2014 betrug somit insgesamt 222 Euro.

"Hauptsächlich ältere Menschen nutzen das Rufauto", sagt Maximilian Hesse von Taxi Luke. Obwohl es keine Altersbegrenzung gäbe. "Jeder kann das Rufauto nutzen", bestätigt er. Oft seien es die gleichen Leute, die mitfahren. Es gab auch schon Schüler, die außerhalb der Schulbuszeiten nach Hause gebracht wurden.

Ein Grund der geringen Nutzung könnten die vorgeschriebenen Abfahrtszeiten sein, findet Hesse: "Die sind eventuell schwierig gewählt, die Leute wollen wohin, müssen aber auch wieder heimkommen", erinnert er an die festgelegten Fahrtzeiten. Es müsste eine Möglichkeit geben, auch außerhalb dieser Zeiten flexibel zu fahren. Ein frühzeitiger Anruf könnte die Planung erleichtern, findet Maximilian Hesse.

Für viele sei das Rufauto noch unbekannt, "je populärer es wird, umso mehr wird es in Anspruch genommen", ist er sich sicher.