Thomas Heizmann (links) und Helmut Selter setzen sich Anfang des Jahres zusammen, um zu besprechen, welche Themen in den Burgblick kommen. Fotos: Reinhard Foto: Schwarzwälder-Bote

Helmut Selter und Thomas Heizmann bringen 56. Hausacher Heimatbrief heraus / Auflage von 1000 Exemplaren

Von Charlotte Reinhard

Hausach. Der 56. Burgblick ist da. Hausacher können den Heimatbrief, in dem Helmut Selter und Thomas Heizmann alle wichtige Nachrichten und Ereignisse des vergangenen Jahres zusammengefasst haben, ab sofort an mehrere Stellen in ser Stadt bekommen. Fast wäre eine Computer-Panne dem "Burgblick" aber zum Verhängnis geworden.

"60 Seiten waren weg. Einfach futsch", berichtet Thomas Heizmann. Aus Versehen hatte er das Dokument mit seinen bereits geschriebenen Artikeln beim Speichern durch einen anderes ersetzt. "Da war nichts mehr zu machen. Auch ein EDV-Experte konnte die Daten nicht wieder herstellen." Da blieb nur eins: Hinsetzen und von vorne anfangen. "Zum Glück geht das schneller, wenn man das alles schon einmal geschrieben hat", sagt Heizmann.

Und wie die Jahre zuvor gelang das Projekt: Im Burgblick 2014 können Hausacher nun alle wichtigen Ereignisse nachlesen, von Jubiläen über Feste und Veranstaltungen bis zu Vereinsnachrichten. Zu den wichtigsten Ereignissen des vergangenen Jahres zählen Selter und Heizmann die Gemeinderatswahlen, das Kinzigtalbad, den Bau des Gesundheitswelt und das 20-jährige Bestehen des Wochenmarkts.

Bis diese Nachrichten alle im Heimatbrief zu lesen waren, mussten Heinzmann und Selter aber jede Menge Arbeit in den Heimatbrief stecken: "Wir setzen uns Anfang des Jahres zusammen und überlegen uns, welche Artikel wir mitnehmen", so Heizmann. Dafür schneiden sie beispielsweise Artikel aus der Tageszeitung aus.

Von ihr bekommen sie auch einen Großteil der Fotos. "Und dann geht das Geschreibe los." Aus seinem Fehler, der ihm 60 Seiten Arbeit kostete, hat Heizmann gelernt: "Jetzt gibt es immer ein Backup auf einer externen Festplatte", sagt er. Sein "Geschichts-Backup" ist Helmut Selter. "Helmut hat ein wahnsinniges Hintergrundwissen, das ist einfach unbezahlbar", lobt Heizman seinen Heimatbrief-Kollegen. Selter verfasst den Heimatbrief schon seit 1957, also seit seiner zweiten Ausgabe. "Den ersten habe ich 1943 im Krieg bekommen", erzählt er. Damals habe ein Hans-Joachim Hausberg ihn verfasst, ein NSDAP-Parteimitglied. Danach erschien der Hausacher Heimatbrief nicht mehr. Erst nach Kriegsende übernahm Helmut Selter im Auftrag der Stadt diese Arbeit. "Anfangs enthielt er nur die Namen der Verstorbenen, Daten und ähnliches", berichtet Helmut Selter. "Alles war in schwarz-weiß und ohne Bilder." Im Laufe der Zeit sei der Heimatbrief dann immer moderner geworden.

Als 1994 Hausachs damaliger Bürgermeister Gerhard Scharf den Heimatbrief einstellen wollte, schaltete sich Thomas Heizmann ein. "Ich bin ein ›Riigeschmeckter‹ und haben den Heimatbrief immer mit Interesse gelesen. Helmut und ich kamen dann auf die glorreiche Idee, ihn in Eigenregie zu machen." Das Problem: Die Finanzierung. Helmut Selter fragte bei der Firma Eisenschmidt an, die sich sofort bereit erklärte, 1000 Mark zu spenden. Weitere Betriebe gaben nochmal 1000 Mark dazu. Den Druck übernahm Jakob Wolber, was er bis heute tut. "Nachdem 1995 wegen der Umstellung kein Heimatbrief erschien, brachten wir 1996 eine Doppelausgabe für die Jahre 1994 und 1995 heraus", berichtet Helmut Selter.

Ab da lief es wie geschmiert weiter. "2010 folgte die große Umstellung auf Farbe und 2013 wurde der Heimatbrief in ›Burgblick‹ umbenannt", nennt Heizmann weitere Meilensteine. Der Burgblick, der ausschließlich über Spenden finanziert wird, erscheint in einer Auflage von 1000 Exemplaren, die in der Volksbank, der Sparkasse und im Tourist-Büro erhältlich sind. 80 Burgblicke werden an Hausacher in der ganzen Welt verschickt.