Michele D`Urso ist zufrieden über den Verlauf der Operation auf Kuba. Foto: Kornfeld

Gebürtiger Hausacher ist froh über das Ergebnis der Augenoperation auf Kuba

Michel D´Urso ist vor mehr als einem Jahr aus Kuba zurückgekehrt, wo er sich einer Therpaie unterzog. Diese wurde durch eine Spendenaktion finanziert. Viele, die sich beteiligten, waren Schwabo-Leser. Wir haben ihn gefragt, wie es ihm jetzt geht.

Hausach. "Es ist mir sehr wichtig, mich bei den Lesern ganz herzlich zu bedanken für die Unterstützung", das betont D’Urso mehrfach im Gespräch – nicht nur für die finanziellle Unterstützung, sondern auch für die Grüße und die Aufmunterung, die ihm beispielsweise über Facebook immer wieder zuteil wurden. "Zu manchen habe ich über diese Plattform immer noch Kontakt", freut sich der gebürtige Hausacher.

Er blickt zurück auf die Spendenaktion, die ihren Abschluss mit einem Benefizkonzert hatte. Brendan Keeley trat damals auf und auch die Eintrittsgelder der Cleopha-Classic-Rock-Nacht im April 2016 waren für die Operation auf Kuba bestimmt. Dafür und für die Reise waren insgesamt 12 000 Euro nötig, die D’Urso nicht aufbringen konnte. Wegen seiner Krankheit hatte er seinen Beruf als Verkäufer im Einzelhandel damals aufgeben müssen.

Die Operation

"Die Therapie ist wissenschaftlich nicht anerkannt, darum wird sie von deutschen Krankenkassen nicht bezahlt", bedauert D’Urso. Dabei habe er einige Mitpatienten auf Kuba kennengelernt, denen die Operation geholfen habe. in Deutschland werde als Therapie ein Mikrochip eingesetzt. "Das wird aber erst gemacht, wenn der Patient komplett erblindet ist", sagt D’Urso.

Seine Sehfähigkeit hat sich durch die Operation nicht nur auf 15 Prozent erhöht. "Das Bild ist stabiler geworden, es ist nicht mehr so unruhig", sagt er. Auch im Dunkeln sieht er etwas besser, er ist nicht mehr komplett nachtblind.

An die Operation schließt sich eine Ozontherapie an, sie wird zweimal im Jahr nötig sein. Die erste erfolgt im November. Auch Elektrostimulationen sind erforderlich. Die Therapien sind teuer.

Der Verein "Hilfe bei Tunnelblick" engagiert sich für Menschen mit Netzhauterkrankungen, besonders mit Retinitis pigmentosa. Mit Hilfe des Vereins soll ein Gerät für die Elektrostimulation angeschafft werden, das von mehreren Patienten genutzt werden kann.

Ausbildung zum Masseur

Michele D´Urso macht jetzt im Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte in Nürnberg eine Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister. "Diesen Beruf könnte ich sogar noch ausüben, wenn ich komplett blind wäre", sagt er.

Und er macht anderen Betroffenen Mut, so beispielsweise einem seiner Freunde, der komplett erblindet ist, oder Marcel Zeferer aus Nesselried, den er mit Informationen unterstützt.

"Ich kann die Therapie auf Kuba nur empfehlen", resümiert D’Urso. Und er bedankt sich noch einmal herzlich bei allen, die ihm geholfen haben.

Die Bezeichnung Retinitis pigmentosa (RP) beschreibt eine durch Vererbung oder spontane Mutation entstehende Netzhautdegeneration. Weltweit sind etwa drei Millionen Menschen – in Deutschland etwa 30 000 bis 40 000 – von einer der verschiedenen Formen der RP betroffen. Bedingt durch den schleppenden Verlauf dürfte die Dunkelziffer noch höher sein. Die Erkrankung tritt meistens im Jugendalter oder in den mittleren Lebensjahren mit den ersten Merkmalen ein. Die Sehkraft lässt allmählich nach. Der Prozess zunehmender Sehbehinderung verläuft schleichend und erstreckt sich meistens über Jahrzehnte.