Lea Marie (von links) und Juliane Erhard sowie Jasmina Junge zeigen stolz ihre selbstgebastelten Armbänder, die sie für den guten Zweck verkaufen möchten. Foto: Agüera Oliver Foto: Schwarzwälder-Bote

Drei Mädchen verkaufen selbstgebastelte Armbänder, um Schule für Körperbehinderte zu unterstützen

Von Christiane Agüera Oliver

Hausach. Eine tolle Idee setzten dieser Tage Juliane Junge (elf Jahre), ihre Schwester Jasmina (zwölf) und Lea Marie Erhard (neun) um. Sie verkauften im Hausacher Unterstädtle und Dorf ihre selbstgemachten Loom-Armbänder und Anhänger. Der Erlös soll der Esther-Weber-Schule in Emmendingen-Wasser, einer Schule samt Internat für Körperbehinderte, zugute kommen.

Selbstbewusst traten die drei Mädchen auf und berichteten, dass dort neue Klassenräume benötigt werden. Jasmina Junge geht selbst auf dieses Internat. Sie leidet an Neurofibromatose des Typs 1, einer Multiorganerkrankung, die vor allem die Haut und das Nervensystem betrifft. Erkennbar ist sie an den Café-au-lait-Flecken, die sich auf Jasminas Haut bilden.

Das Mädchen erklärt, dass sie Einschränkungen in der Bewegung hätte, vor allem nicht so gut rennen könne. Außerdem würde ihr das Lernen sehr schwer fallen. Noch in den Sommerferien steht ein weiterer Krankenhausaufenthalt an. Dann wird die Zwölfjährige im Olgahospital in Stuttgart von Spezialisten behandelt. Zwei Mal im Jahr müsse sie dorthin, erzählt sie.

Warum die Schwestern, die eigentlich in Ohlsbach wohnen, gerade in Hausach sammeln, liegt für sie auf der Hand. Ihre Mutter Doris stammt vom Hausacher Unterstädtle, sie seien hier oft bei ihrer Tante zu Besuch und würden am liebsten auch bald herziehen. Außerdem hätten sie in Hausach viele Spielkameraden, wie ihre Freundin Lea Marie.

"Entweder wird das Geld geschickt oder wir bringen es hin", wirft Juliane ein, um wieder zur Sache zu kommen. Schon in ihrer eigenen Schule hätte sie ein Referat über die Krankheit ihrer Schwester gehalten. "Damit die anderen nicht nur über Behinderte lachen", will sie wachrütteln. Auch Lea Marie steht hinter der Aktion und schwärmt: "Es ist einfach cool, wenn so viele Leute etwas dazu beitragen." Auch sie möchte helfen und berichtet, dass die drei Mädchen mehrere Stunden Arbeit in die bunten Armbänder investiert hätten.

Doch die Mühen hätten sich gelohnt, finden alle drei. Diejenigen, die ihr Scherflein spendeten, durften sich aus den Fischgrät-, Stiftetrick- oder Regenbogenmuster-Bändern eins aussuchen. "Manche haben gleich fünf genommen und dafür etwas mehr gespendet", freuen sie sich.