Hohen Anspruch und großes Können zeigt Kammerorchester "Viva Musica" beim Konzert am dritten Advent

Von Christine Störr

Hausach. Wenn es etwas gibt, das eine Ruhepause in die turbulente Vorweihnachtszeit bringt, dann ist es das Konzert des Kammerochesters "Musica Viva". Und so dauerte es am Sonntag nicht lange, bis sich die Reihen der Hausacher Dorfkirche mit Besuchern füllten.

Als Auftakt hatte sich Dirigent Peter Stöhr die Ouvertüre aus Georg Friedrich Händels erster Oper "Rinaldo" ausgesucht, für das die Musiker ihren ersten großen Applaus bekamen. Die weiteren Werke aus Barock und Klassik waren geschmackvoll ausgewählt und bewiesen spätestens mit dem "Concerto Armonico" von U.W. Graaf van Wassenaer den hohen Anspruch und das Können des Orchesters.

Auf eine spannende Hörreise ging es dann mit dem Herzstück des Konzertes, der "Symphonie Nouvelle" des französischen Komponisten Jean-Féry Rebel. Peter Stöhr schickte einige Erklärungen voraus, "denn es geht um die Vorstellung des Chaos, bevor die Erde erschaffen wurde". Der Titel "Les Eléments" verweise auf die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft, die instrumental in Szene gesetzt würden. "Ganz am Anfang steht das Chaos, alle Töne der Tonleiter wurden gemeinsam komponiert", erläuterte der Dirigent.

Dass Rebel damit seiner damaligen Zeit um vieles voraus war, hörte man bereits an den ersten Tönen. Schließlich wurde die Suite 1737 zum ersten Mal aufgeführt, in einer Zeit, als das Tanzen bei Hofe noch einen großen Stellenwert hatte.

Zu Beginn war es unvorstellbar, wie das Chaos aus Tönen zu einer Melodie werden sollte. Doch mit jedem Satz lichtete es sich mehr und aus dem damals völlig unerhörten Tongemisch wurde im siebten Satz ein kunstvolles Miteinander der Orchesterelemente. Nach dem abschließenden Rondeau wich die Anspannung der Musiker dem großen Applaus der Besucher der kleinen Dorfkirche. Und dann wurde es für den Wolfacher Mathias Stelzer spannend, der mit Luigi Cherubinis zweiter Sonate für Horn und Streicher seinen solistischen Einstand im Kammerorchester gab. Mit dem wunderbar interpretierten "Weihnachtskonzert" von Arcangelo Corelli entließ das Kammerorchester dann die Besucher in den Abend.