Die "Soko Burkhardt" zeigte "Asterix in Baden". Foto: Reinhard

Fasent: 48 Gruppen und Wagen sind beim Hausacher Umzug dabei / Narren treiben ihren Schabernack

Bei seinem letzten Umzug als Bürgermeister haben ihn die Narren nicht geschont: Manfred Wöhrle wurde in Sägemehl gebadet, musste in einer teuflischen Schaukel Platz nehmen und der Queen seine Aufwartung machen. Auch vor anderen Zuschauern machten sie nicht Halt.

Hausach. Angeführt von der Katzenmusik und gefolgt von den "Blauen", zog die Kolonne von Fußgruppen, Musikern und Wagen durch die Hausacher Innenstadt. Am Anfang des Zugs standen auch die Hansele und die Spättle mit ihrem Bachhisle. 48 Gruppen waren insgesamt dabei, darunter auch etliche aus den Umlandgemeinden. Sie alle trieben mit den Zuschauern Schabernack, verteilten Süßigkeiten, entführten das eine oder andere hübsche Mädchen oder ließen Konfetti auf die Schar am Straßenrand herab regnen. Ein besonders beliebtes Opfer war in diesem Jahr Manfred Wöhrle, für den es die letzte Teilnahme als Bürgermeister am Großen Umzug war. Er gibt Ende Dezember sein Amt ab.

Bereits die Katzenmusik holte Wöhrle von der Ehrentribüne hinunter; ein paar Meter musste der Bürgermeister ihnen folgen und auf ein Blechfass schlagen. Die Gruppe "Hausachs EAV", die als Frösche und Prinzessinen verkleidet war, krönte den scheidenden Schultes kurzerhand zum Prinzen. Die Gutacher Frauen waren als britische Royal-Guard dabei. Deren Queen machte Wöhrle formvollendet mit Handkuss seine Aufwartung.

Der FC Hauserbach, der in diesem Jahr zum 40. Mal am Großen Umzug teilnahm, hatte sich anlässlich dieses Jubiläums etwas Besonderes einfallen lassen: Als Teufel kostümiert hatten sie einen "flammenden" Wagen gebaut, auf dem eine drehbare Schaukel montiert war. Auf der wurden nicht nur ahnungslose Zuschauer durch die Luft gewirbelt, auch Bürgermeister Wöhrle wurde passend zu ihren Spruch "D Burgis kunnt hit in de Kessel, den hebts eh bald usem Sessel" Opfer der Teufel.

Die Hausacher Würfel Hufe kamen mit einer riesigen Après-Ski-Bar. Außerdem zogen sie einen Schlitten hinter sich her, der mit Schnee, beziehungsweise Sägemehl, gefüllt war. Ein Bad damit musste so mancher Ahnungsloser und auch Wöhrle über sich ergehen lassen.

Nicht nur der FC Hauserbach feierte ein Jubiläum, auch die Powenzbande beging ihren 30. Geburtstag (wir haben über beide Jubiläen berichtet). "30 Johr seriös, sin uns net bös, zum Dreissigschde gibt’s Spass und Tollerei und serste Mal a Sauerei", war auf ihrem Wagen zu lesen, der dementsprechend mit einer riesigen Torte geschmückt war. Auch ein Geburtstagssalut mit weißen Papierschnitzeln durfte da natürlich nicht fehlen.

Fast zwei Stunden lang bewunderte das Publikum die fantasievollen Wagen, schaurigen Hexen in ihren mehr oder weniger bunten Häs und die Künste der Musiker. Nachdem die letzte Fußgruppe vorbeigezogen war, verstreuten sich die Fasentsfreunde, um anderswo weiter zu feiern. Denn Aschermittwoch ist noch lange nicht.