Gemeinsam spielten Hausacher und Kirchzartener Musiker nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Klosterplatz. Foto: Jehle

Hausacher Stadtkapelle spielt gemeinsam mit dem Musikverein Kirchzarten auf Klosterplatz.

Hausach - Konzertante Blasmusik ersten Ranges hat am Freitag die zahlreichen Zuhörer auf dem Hausacher Klosterplatz begeistert. Unter freiem Himmel wurde im Rahmen der Sommerkonzerte der Stadtkapelle Hausach unter Mitwirkung des Musikvereins Kirchzarten beste Unterhaltung geboten.

Rund zwei Stunden präsentierten die beiden Orchester große musikalische Bandbreite auf hohem Niveau. In seiner Begrüßung wies Dirigent Raphael Janz auf die freundschaftliche Beziehung der Stadtkapelle zu dem Gastorchester hin. Janz absolvierte in Kirchzarten seine Posaunenausbildung, und der Kontakt sei nie abgerissen, die Hausacher dort oft schon zu Gast gewesen. "Meine zwei Brüder spielen im Gastorchester mit", ließ Janz das Publikum wissen. Wer die beiden errate, erhalte eine Flasche Sekt oder Wein.

Den Konzertauftakt machten die Gäste aus Kirchzarten unter der Leitung von Michael Schönstein mit dem Stück "Atlantic Avenue" von James L. Hosay. Anschließend wurden mit "O Vitinho" von Francisco Maeques Neto musikalische Glanzpunkte gesetzt. Das von dem Ansager mit für einen portugiesischen Marsch ungewöhnlich weichen Sequenzen und nuancierter Percussion angekündigte Stück verzauberte das Publikum. "Wir spielen heute nur Stücke von Ländern, die in der Weltmeisterschaft gegen Deutschland verloren haben", witzelte der Moderator aus Kirchzarten. Spekulationen im Publikum, dieses Mundwerk verweise auf die Verwandtschaft zum hiesigen Dirigenten, wurden vorerst abgetan, denn es galt zu den bekannten Melodien aus "My Fair Lady" mitzuwippen. In eine ganz andere Richtung ging es beim "Skip the Intro", bei dem Schlagzeug-Soli für Begeisterung sorgten. Nach Sambarhythmen in "Festival Tropical" und einer vehement vom Publikum eingeforderten Zugabe, bestätigte Janz die Vermutung: der Moderator und Posaunist ist sein Bruder Tobias. Auch der zweite Bruder Clemens am Tenorhorn wurde recht schnell ausgemacht, obwohl Raphael Janz eingangs behauptet hatte: "Keiner der beiden sieht so gut aus wie ich". Den zweiten Programmteil übernahm bei einsetzender Dämmerung die Stadtkapelle Hausach. Dynamisch starteten sie mit Klaus Doldingers Tatortmelodie und setzten anschließend einen gehaltvollen Kontrast mit dem Marsch "Die Sonne geht auf".

Nach dem kraftvoll intonierten "Thriller" von Michael Jackson und "Comedian Harmonists" setzte die Stadtkapelle noch einen drauf mit dem Disco-Funk Song "Lady Marmalade" im Blasmusik-Sound. Verdienter Lohn für das abwechslungsreiche Konzert war lang anhaltender Applaus und die Forderung nach Zugabe. Gemeinsam spielten sie unter der Leitung von Michael Schönstein den Marsch "Feuer und Flamme". Zum Abschluss dirigierte Raphael Janz, das "was ich kann": "Hoch Badnerland".