Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln: Bai Dan (Miki Manojlovi) fährt mit seinem Enkel Alexander (Carlo Ljubek) quer durch Europa. Foto: Poly-Verleih Foto: Schwarzwälder-Bote

Leselenz-Finale mit "Die Welt ist groß und Rettung lauert überall" in Hausacher Stadthalle

Hausach (red/rha). Zum Abschluss des Hausacher Leselenz rückt Illja Trojanow in den Fokus, der mit seiner Reihe "Vielstimmiges Afrika" in diesem Jahr pausiert. In der Stadthalle wird morgen, Freitag, die Lieraturverfilmung seines ersten Romas "Die Welt ist groß und Rettung lauert überall" gezeigt. Der Film des bulgarischen Regisseurs Stephan Komandarev aus dem Jahr 2008 beginnt um 19.30 Uhr.

Die 1996 veröffentlichte Romanorlage zum Film ist einer der schönsten und aufregendsten Romane zum Thema Migration. Ilija Trojanow, in Bulgarien geboren und selbst – wie seine Protagonisten – nach Deutschland emigriert, hat das Buch in deutscher Sprache verfasst. Für seinen Roman Der Weltensammler wurde Trojanow 2006 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2009 erhält Ilija Trojanow den renommierten Würth-Preis für Europäische Literatur. "Die Welt ist groß und Rettung lauert überall" erzählt die Geschichte einer Familie, die aus ihrem Heimatland, dem kommunistischen Bulgarien, über Jugoslawien nach Italien und schließlich nach Deutschland flüchtet und daran zugrunde geht. Nach der geglückten Flucht verliert der einzige Sohn der Familie, Alexander, bei einem Verkehrsunfall seine Eltern und erleidet einen Gedächtnisverlust. Sein Großvater Bai Dan reist nach Deutschland und hilft Alex, sich und seine Erinnerungen wiederzufinden: Er überzeugt seinen Enkel, ihn in das inzwischen ex-kommunistische Bulgarien zu begleiten und die beiden beginnen eine fantastische Reise auf einem Tandem "nach Hause". Eine dramatische Familiengeschichte, die sich über zweieinhalb Jahrzehnte erstreckt, mit viel Humor und Wärme erzählt wird und durch halb Europa führt.

Der Film hat diverse Publikumspreise gewonnen (Publikumspreis des 12. Sofia Film Festivals 2008 sowie den Publikumspreis des Zürich Filmfestivals 2008).