Auch jenseits des Projekts verbunden mit dem runden Leder: Schulleiter Klaus Buttgereit (links) und Lehrer und Projektinitiator Jochen Beck freuen sich auf den Start des DFB-Projekts. Fotos: Möller Foto: Schwarzwälder-Bote

Neues Fußball-Projekt an Kaufmännischen Schulen Hausach

Von Arwen Möller

Hausach. An den Kaufmännischen Schulen Hausach startet in Kooperation mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) ein Projekt, in dem nun 19 Schüler die Qualifikation des DFB-Junior-Coach machen können. Und dabei lernen, selbst in Schulen und Vereinen Verantwortung für AGs und Trainings zu übernehmen.

"Zusammenleben funktioniert nur, weil Menschen etwas für andere tun, ohne gleich zu fragen: Was bekomme ich dafür", betont Jochen Beck bei der Pressekonferenz an den Kaufmännischen Schulen Hausach (KSH) den nachhaltigen Gedanken, der hinter diesem Nachwuchsförderungsprojekt steht. Der 36-jährige Sport- und Biologie-Lehrer hat im Rahmen seines Engagements als Fußballtrainer des SV Hausach den Start des Pilotprojekts DFB-Junior-Coach im Schuljahr 2012/2013 an nur einer Schule mitbekommen. Im vergangenen Schuljahr waren dann schon 50 Schulen bundesweit dabei, in diesem kommen weitere 100 dazu. Die KSH ist eine von vier Schulen im Raum des Regierungspräsidiums Freiburg, die den Zuschlag für das DFB-Projekt erhalten hat. Vor knapp einem Jahr fand das Infogespräch, dann eines mit KSH-Schulleiter Klaus Buttgereit statt.

"Sofort beide Daumen oben", so beschreibt KSH-Chef Buttgereit seine Reaktion auf die Idee seines Mitarbeiters. Und so startete die Bewerbungsphase vor den jüngsten Sommerferien. 16 Schüler sollten es maximal sein. Doch am Ende bekamen 19 qualifizierte Bewerber die Zusage – und noch weitere hätten Interesse gehabt. Beck gibt Einblick in das Auswahlverfahren: "Eine Frage ist auch, warum der Schüler an dem Projekt teilnehmen möchte."

Ein guter Grund war laut Beck beispielsweise der eines Bewerbers aus Appenweier, der seit zwei Jahren dort eine Schülermannschaft in Fußball trainiert und seine Arbeit mit der Fortbildung verbessern möchte. Nun wird der Schüler jeden Tag in der letzten Oktoberwoche wie die 18 anderen Teilnehmer, die teils auch von Triberg, Haslach, Wolfach, Oberwolfach oder gar Schiltach anreisen, um 8 Uhr morgens in Hausach antreten.

Mit DFB-Shirt, Fußball und der zentimeterdicken Handreichung "DFB-Junior-Coach" lernen die Schüler dann an drei freigestellten Schul- und zwei Ferientagen jeweils acht Stunden pro Tag Trainingsmethoden, Gestaltung einer Trainingseinheit, fachliche Grundlagen des Fußballs, Pädagogik oder auch Nebenthemen wie Erste Hilfe. Nach erfolgreicher Lehrprobe am Ende der Woche winkt den Schülern ein Zertifikat, das diese Zusatzqualifikation auch für den Lebenslauf entsprechend dokumentiert.

Doch der Erwerb neuer Kompetenzen für die Schüler ist nur eines der Ziele des DFB-Projekts. Vor allem sollen die Teilnehmer ihre erworbenen Kenntnisse in Vereinen und Schulen weitergeben, beispielsweise durch AGs oder als Jugendtrainer im Fußballverein. "Hier sind wir schon in Gesprächen mit den Nachbarschulen, die an so einem Angebot im künftigen Ganztagesbetrieb interessiert sind", sagt Buttgereit, der sich durch das Projekt aber auch eine stärkere Zusammenarbeit mit Schulen außerhalb des Ortes verspricht. Auch wenn die Schule laut ihm primär aus dem guten Unterricht heraus lebt, erweitere das Angebot auch das Profil der KSH. Und Initiator Beck meint zum weiteren Ausblick sogar: "Das Projekt wird in den nächsten Jahren explodieren." Doch zunächst einmal heißt es für die nun ausgewählten Teilnehmer am 22. Oktober um 8 Uhr: Anpfiff zum DFB-Junior-Coach.