Das erste Freibad in Hausach befand sich am Gewerbekanal. Repro: Selter Foto: Schwarzwälder-Bote

Historie: Im Vergleich zu früheren Zeiten ist diesjährige Zahl von 47 000 eher schlecht / Damals noch keine Konkurrzen in Haslach

Wenn morgen das Hausacher Freibad schließt, wurden rund 47 000 Besucher registriert. Das ist gemessen an früheren Zeiten eine eher schlechte Zahl. Vor 40 Jahren wurden noch zwischen 80 000 und 90 000 Freibadgänger gezählt.

Hausach. Als es das Freibad in seiner heutigen Form noch nicht gab, trafen sich die Hausacher, die baden wollten, am Roßgumpen, am Gewerbekanal oder am Dicht, also beim Wehr in der Kinzig. Sicher waren diese Badeorte allerdings nicht und im Gewerbekanal ertranken drei Menschen.

1930 trieb der damalige Bürgermeister Moog den Bau eines Freibads voran, nicht zuletzt, um die Arbeitslosenzahl zu senken. Errichtet wurde das Bad dann zwischen den Jahren 1930/31 mit einem Kostenaufwand von 9200 Reichsmark. Das Bad mit zwei Sammelkabinen und mehreren Einzelkabinen wurde zwischen dem Gewerbekanal und dem Kinzigdamm errichtet. Birken spendeten Schatten. Vorhanden war ein Sprungbrett und eine Liege- und Bolzwiese. Es war das modernste Bad der Umgebung. Wegen der Wasserverschmutzung wurde das Bad 1958 aber geschlossen.

Im Jahr 1962 wurde mit der Planung des jetzigen Freibads begonnen, das am 19. Juni 1965 eröffnet wurde. Die Kosten lagen bei 1,3 Millionen D-Mark. Das neue Bad galt wieder als sehr modern.

Die Besucherzahlen lagen 1967 bei 85 000, 1969 bei 86 521 und im vollverregneten Sommer 1980 bei 25 143. Eine Rekordzahl errreichte damals das Hallenbad, das 1974 in Betrieb genommen wurde: 107 343 Personen wurden gezählt.

Das Hausacher Freibad wurde von Oberwolfachern, Wolfachern und Gutachern besucht. Jeden Morgen trafen sich die Frühschwimmer. Bahn eins und zwei gehörten den Hausachern. Auf jede Bahn kamen zwölf Schwimmer, gleiches galt für Wolfach und Gutach. So waren bei sechs Bahnen 72 Männer und Frauen im Wasser.

Mit dem Bau des Haslacher Bads gingen die Besucherzahlen in Hausach wieder zurück und pendelten sich zwischen 80 000 und 90 000 ein. Hausacher gingen ins Haslacher Bad, und Haslacher kamen wegen der großen ruhigen Liegewiese nach Hausach. Kostendeckend konnte das Bad jedoch nie betrieben werden, auch bei besseren Besucherzahlen als in diesem Jahr. Der beste Tagesschnitt lag in diesem Jahr bei 2009 Personen.