"Aufstellen zum Gruppenfoto" hieß es 1980, als sich die freiwillige Feuerwehr Hausach ein letztes Mal vor ihrem damaligen Gerätehaus ablichten ließ. Danach bezogen die Hausacher Kameraden das Gebäude in der Sattlerstraße. Foto: Selter

Freiwillige Feuerwehr wird 1892 gegründet / Fahrzeuge und technische Geräte sind im Wandel

Die Freiwillige Feuerwehr Hausach feiert an diesem Wochenende ihr Jubiläum. Sie wurde vor 125 Jahren mit 70 Kameraden gegründet. Die Aufgaben, Ausstattung und Einsätze haben sich seit 1892 verändert.

Hausach. Keine Frage, Brandschutz war schon vor der offiziellen Gründung der Hausacher Wehr am 1. Juli 1892 ein wichtiges Thema: Das Hausach im Mittelalter bot mit seinen ineinander geschachtelten Häusern, engen Gassen und leicht brennbaren Bau- materialen eine große Angriffsfläche. In der Frühen Neuzeit wurde 1613 in der Stadt unter der Burg eine Feuerverordnung erlassen. Eine Feuerwehr wie im heutigen Sinne gab es damals noch nicht. Stattdessen waren alle Bürger im wehrfähigen Alter dazu verpflichtet, bei Löscharbeiten zu helfen: Wer zur Stadtgemeinschaft gehören wollte, musste einen sogenannten "Feuereimer" aus Holz bei sich zu Hause bereit haben. Beim Ausbruch von Feuer bildeten die Menschen von der Wasserstelle bis zum Brandherd eine Kette, und reichten die Eimer von Hand zu Hand, heißt es in der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Feuerwehr.

Für 1738 ist der Kauf einer Feuerspritze durch die Stadt schriftlich belegt. Eine Gruppe von Männern war ab dann schon dafür verantwortlich, sich um die Instandhaltung dieses Geräts zu kümmern. Um 1800 besaß Hausach zur Ausbewahrung. ein sogenanntes "Spritzenhaus".

Vor 125 Jahren war es so weit: Unter Federführung von G.A. Rist und Josef Schmider wurde die freiwillige Feuerwehr mit 70 Mitgliedern gegründet. In den folgenden Jahren wurden unter anderem eine Fahrspritze, 1911 eine Leiter und 1924 ein Schlauchwagen angeschafft. Untergebracht wurde die Ausstattung ab 1923 in dem ersten eigenen Feuerwehrgerätehaus am ehemaligen Klosterplatz. Ein Höhepunkt war der Erhalt eines modernen Löschfahrzeugs (LF 15) in den 1950er-Jahren. Das Feuerwehrgerätehaus war als Unterbringung für Geräte und als Übungsraum mehr als fünf Jahrzehnte lang Dreh- und Angelpunkt für die Feuerwehrkameraden. Mit einem Festakt am 20. Juni 1980 ging es für die Hausacher Feuerwehr, zu der mittlerweile auch eine Alterswehr und eine Jugendabteilung zählten, in das modernere Gerätehaus in der Sattlerstraße: Hier ist die freiwillige Feuerwehr bis heute "zu Hause".

Die Fahrzeuge und Geräte wurden immer moderner, sogenannte Pieper lösten die Sirene ab, die Ausbildung der Feuerwehrmänner wurde unter anderem durch Atemschutzübungen stets professioneller, die Nachwuchsarbeit stärker gefördert und auch die Anzahl und Art der Einsätze änderten sich: Heute sind es weniger Brände als Verkehrsunfälle, zu denen die Kameraden ausrücken.

In ihrem Jubiläumsjahr zählt die Freiwillige Feuerwehr 18 Mitglieder in der Jugendwehr, 59 Mann bei der aktiven Wehr und 14 Mann in der Altersabteilung. Bereits in diesem Jahr sind die Kameraden zu 24 Einsätzen (Stand 18. Mai 2017) gerufen worden. Ihr 125-jähriges Bestehen feiern die Hausacher ab morgen, Samstag, mit einem dreitägigen Jubiläumsfest (siehe Infokasten). Höhepunkt wird ein Festbankett am Samstag, 24. Juni, sein.

Weitere Informationen: u Die Feuerwehr Hausach feiert ihr 125-jähriges Bestehen von Samstag bis Montag, 27. bis 29. Mai. u Mit dem Auftritt der Dorfrocker geht’s am Samstag, 27. Mai, ab 20 Uhr los. Einlass ist ab 17 Uhr und der Fassanstich mit den Egermeister-Musikanten ab 17.30 Uhr. u Der Familientag am Sonntag, 28. Mai, beginnt um 10.15 Uhr mit einem Festgottesdienst mit Fahrtzeugweihe. Weitere Programmpunkte sind ein Frühschoppenkonzert, ein Mittagstisch mit musikalischer Begleitung, eine Fahrzeugshow, Kinderbelustigung und ein Brandcontainer. u Zum Handwerkervesper am Montag, 29. Mai, lädt die Feuerwehr ab 16 Uhr ein. Die Olympiade beginnt um 20 Uhr. Die "Homberle Bläch Bänd" spielt ab 20.30 Uhr.