So könnten laut Entwurfsplanung das beheizte Außenbecken des interkommunalen Kinzigtalbades einmal aussehen. Foto: Lehmann Architekten

Kreis fördert interkommunales Projekt. Gesamtfinanzierung auf 9,5 Millionen Euro veranschlagt.

Hausach/Offenburg - Das Kinzigtalbad in Hausach ist auf seinem Weg zur Verwirklichung gestern einen guten Schritt weitergekommen. Der Kreistag in Offenburg befasste sich mit dem Antrag der Stadt Hausach und beschloss eine Beteiligung in Höhe von 1,7 Millionen Euro.

»Förderung nach den Rahmenbedingungen für Investitionen und Investitionszuschüsse zur Stärkung des Standorts Ortenau« hatte der sperrig klingende Antrag gelautet. Konkret ging es darum, ob sich der Kreis mit 1,7 Millionen Euro der Kosten an dem Bad beteiligt.

Der Gesamtfinanzierungsbetrag wurde bei 9,5 Millionen Euro veranschlagt. Davon trägt die Stadt Hausach 3 ,6 Millionen Euro. Weitere Gemeinden aus dem Kinzigtal beteiligen sich mit 2,4 Millionen Euro. Weitere 1,8 Millionen Euro sollen aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm 2014 des Landes kommen. Der Verwaltungsausschuss des Kreistages hatte vergangene Woche bereits grünes Licht für die 1,7 Millionen Euro gegeben. Die gestrige Sitzung war mehr oder weniger Formsache, den Ausschussempfehlungen folgt das Gremium in der Regel. Entsprechend deutlich fiel die Abstimmung aus. Bei gerade einmal elf Gegenstimmen und sechs Enthaltungen votierte der Kreistag für den Hausacher Antrag. Vorangegangen war eine Debatte, bei der Redner aller Fraktionen sich mehrheitlich für den Kreiszuschuss und das Kombibad aussprachen.

»Es geht nicht um das Freibad, das muss Hausach selbst tragen. Es geht ums Kinzigtal-bad«, sprach sich der Wolfacher Bürgermeister und Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Gottfried Moser, für den Antrag aus. SPD-Fraktionschef Günter Gorecky, Bürgermeister von Rust, nannte das Kombibad ein »Leuchtturmprojekt«. Er hob hervor, dass sich immerhin zwölf Gemeinden daran beteiligten. Ihm sei keine andere interkommunale Zusammenarbeit in dieser Größenordnung bekannt.

»Ein bisschen Wasser in den Wein gießen«, wollte CDU-Kreisrat und Bürgermeister von Willstätt, Marco Steffens. Dass bei einer Beteiligung von zwölf Kommunen und eine Million Übernachtungen nur 40 Spinde zur Verfügung stünden, monierte er und relativierte das Lieblingswort »Leuchtturm« der Sitzung: »Ein gutes Projekt, aber kein Leuchtturm«, so Steffens.

Grünen-Fraktionschef Alfred Baum erklärte in seiner Ansprache, dass seine Fraktion in der Frage des Kreiszuschusses »gespalten« sei. »Was könnte man mit dem Geld nicht alles für den öffentlichen Nahverkehr im Kinzigtal machen«, hätten die Kritiker vorgebracht. »Ich persönlich bin dafür«, machte Baum klar.

Auch Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner (CDU) und ihr erster Bürgermeister Christoph Jopen (SPD) sprachen sich für eine Beteiligung am Bad aus. In Offenburg wird ebenfalls ein komplett neues Bad entstehen. Offenburg stemme das alleine, hob Schreiner hervor.

»Ich freue mich sehr über den Kreistagsbeschluss, das ist der Lohn für unsere gemeinsamen Bemühungen«, sagte Hausachs Bürgermeister Manfred Wöhrle auf SchwaBo-Nachfrage nach der Sitzung. Besonders erleichtert sei er auch über die große Mehrheit, mit der der Beschluss fiel. Er führt diese auf die Interkommunalität des Projekts zurück.