Eine tolle Nummer ist das Kasperletheater »d’Sau isch furt« der Gruppe Crossover. Foto: Becker

Bürgermeisterwahl und Parkplatz-Suche sind Themen. Über 120 Mitwirkende in der Stadthalle.

Haslach - Die Narrenzunft Haslach hat am Samstagabend in der Stadthalle mit über 120 Mitwirkenden die fünfte Jahreszeit in der Hansjakobstadt eröffnet. Das diesjährige Motto "… von Hasles Narre vorgestellt, was uns im Städtle grad noch fehlt" zog sich wie ein roter Faden durch die Beiträge der einzelnen Gruppen.

Zuerst machte die Taufgesellschaft Vorschläge, wie sie die täglich fehlenden Parkplätze in und um die Stadt durch frühzeitige Buchung im Internet beschaffen möchte. Dass die fehlende Umfahrung "dringend brucht wird", ist keine Frage.

Auch die Klepperleskinder und die Jugendgruppen der Narrenzunft hatten bei ihren Auftritten einiges zu sagen. Leider gingen ihre Beiträge etwas in der Unruhe von der Mitte bis hinten im Saal unter.

Beim toll inszenierten Kasperletheater war plötzlich Ruhe eingekehrt. Denn in drei Akten ging es um die verloren gegangene Bronze-Sau aus der Figurengruppe im Städtle, die aber am Ende wieder da war. Umwerfend, wie die einzelnen Rollen mit einem jeweils anderen Dialekt auftraten, vom breiten Schwäbisch des Königs bis zum nuschelnden "Sägsch" des Volkspolizisten.

Klar, dass auch die Bürgermeisterwahl ein zentrales Thema war. Die bekannte Gruppe "Sing-Sang" begleiteten unter anderen den Dauerkandidaten Martin Haas (Jürgen "Buggi" Burger) – "wählt mi" – und den viel umjubelten Starkandidaten Mathias Wangler (Alexander Maier) musikalisch. Auch ein Kandidat mit "italienischen Wurzeln" ließ seine Tenorstimme erschallen.

"In Hasle fehlt a Badewelt", meinten die Schellenhansel bei ihrer Nummer. Vor allem die Damenwelt kreischte vergnügt, als zwei Männer etwas mehr von ihren Hollywood-Körpern aufblitzen ließen.

Wenn die am Schänzle fehlende Skisprungschanze gebaut werde, stellen sich bestimmt auch die Springerasse ein. Als hoffnungsvolles Nachwuchstalent glitt dann sogleich ein Jungnarr als zukünftiger "Schwarzwaldadler" die Kleinschanze hinunter, begleitet von Zugabe-Rufen des Publikums. Dazu legten die Haselnarros ihren Schänzle-Tanz gekonnt auf die Bretter der Bühne.

Den Schlusspunkt setzte der Narrenrat. Die Vorführung auf der abgedunkelten Bühne, um dann nur noch die weißen Gesichter und die fluoreszierenden roten und gelben Becher in der Luft schweben zu sehen, war verblüffend und musste noch einmal wiederholt werden.

Mit Witz und Humor sagten S’Zezel (Antje Hättich) und S’Amale (Tobias Rauber) die einzelnen Auftritte an. In der Pause heizten die Gassenfetzer in bekannter Manier die Stimmung auf. Die Haslacher Tanz- und Showkapelle Skyline lockte mit ihren Rhythmen die Tanzlustigen von ihren Plätzen. Im Saal und in der Bar wurde dann noch fröhlich weiter gefeiert.