Regisseur Edzard Schoppman (links) und Horst Kiss (Kapitän Ahab) vom "Baal novo Theater Eurodistrict" würden sich über viele Besucher freuen, wenn es in Haslach heißt: Bühne frei für "Moby Dick – Männer im Sturm". Foto: Wölfle

Schiff ahoi, mit vollen Segeln voraus: Deutsch-französische Gruppe "Baal novo" zeigt Inszenierung des Bestsellers in Haslach.  

Haslach - Während der Jubiläumstour anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens geben sich Darsteller des grenzüberschreitenden deutsch-französischen Theaters "Baal novo" auch in der Hansjakobstadt die Ehre.

Seine Jubiläumsspielzeit hat das Theater "Baal novo" unter das Motto Aufbruch gestellt, um es aus unterschiedlichsten Blickwinkeln zu beleuchten. Intendant Edzard Schoppmann hat auch den 700-seitigen kraftvollen Roman "Moby Dick" unter die Lupe genommen, auf wesentliche 50 Seiten gekürzt und diesen Kampf zwischen Mensch und Natur, Gier und ideologischer Versessenheit, Verführung und verblendetem Mitläufertum mit einem stürmisch umtosten Wellenritt aus Körpern, Sprache und Bildern perfekt in Szene gesetzt. "Das Thema ist zeitkritisch und aktueller denn je", sagte er im Gespräch mit dem SchwaBo.

Das sechsköpfige Ensemble um Edzard Schoppmann wird am 29. November, ab 20 Uhr, in der Stadthalle gute zwei Stunden lang mitreißend und voller Energie für humorvolle und düster-dramatische Momente sorgen, die unter anderem mit Seemannsliedern einhergehen werden.

In unbändiger Zerstörungswut wird Kapitän Ahab, gespielt von Horst Kiss, den weißen Wal Moby Dick verfolgen, sich in einen geradezu paranoiden Wahnsinn steigern, sich grenzenlos überschätzen und schließlich seine Mannschaft in den Untergang stürzen.

Mit viel Spannung, Dramatik, Tanz, Gesang und einer guten Portion Humor werden die Schauspieler bei dieser Inszenierung versuchen, dem Publikum den Abenteuerroman Moby Dick als ein modernes philosophisches Werk zu präsentieren. Dessen dramatisches Ende inszeniert Schoppmann mit beeindruckenden Bildern im diffusen Gegenlicht. Der große Kampf des "Faust des Meeres" wird dabei immer leiser, immer entrückter, bis zum Schluss nur noch Stille übrigbleibt. Nur Ismael, der junge Matrose, überlebt den Untergang der Perquod. Der Zuschauer wird bei diesem Stück, das erst ab 14 Jahren empfohlen wird, förmlich in den Strudel der dramatischen Ereignisse hineingezogen.

"Die Maße passen, das Segelschiff bekommen wir unter", war sich Hauptdarsteller Horst Kiss bei der Besichtigung der Haslacher Stadthalle am Freitag sicher. "Wir hoffen sehr, dass viele Besucher kommen, denn das muss man gesehen haben. Ich freu‘ mich auf jeden Fall drauf", sagte Haslachs Kulturamtsleiter Martin Schwendemann.