Die traditionelle Narrotaufe findet am Rohrbrunnen statt. Foto: Narrenzunft

Startschuss zur Fasnet fällt am 10. Januar. Schellenhansele und Haselnarros feiern runden Geburtstag.

Haslach - Bald ist es wieder soweit: Der Startschuss zur Haslacher Fasent fällt am Samstag, 10. Januar, mit der Narrotaufe am Rohrbrunnen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Dort wird das kleine Närrlein das Licht der Welt erblicken.

Neben dem Brunnen steht dort die in mittelalterliche Kostüme gekleidete Närrische Taufgesellschaft im Rampenlicht, besonders Narrenmutter und Narrenvater. Hinzu gesellen sich Hebamme und Nachtwächter, neben den Eltern die zentralen Figuren dieser Szene zum Fastnachtsauftakt, gefolgt von Gettle und Getti, den beiden Onkel und Tanten, sowie dem Kuchenmaidli.

Doch bevor der Marktbrunnen ins Scheinwerferlicht getaucht wird, versammelt sich das närrische Volk um 19.30 Uhr vor dem Gasthaus Kanone. Auf der dortigen Freitreppe wagt der Schultheiß zu Hasle, "Jörg Gebele von Waldstein", eine in der Geschichte der Stadt belegte Persönlichkeit im Dienste der Fürstenberger, das Verbot der Fasent zu verkünden, wie es bereits im 17. Jahrhundert geschehen war. Natürlich lässt sich das närrische Volk, allen voran die Hemdklunker und die Klepperlekinder die Fasenteröffnung nicht nehmen, und zieht mit der Taufgesellschaft durch die Hauptstraße zum Rohrbrunnen.

Nun ist die Hebamme gefordert, doch erst, nachdem der Nachtwächter vom Brunnenrand die wichtige Stunde der zu erwarteten Geburt verkündet hat. Mit einer großen hölzernen Zange greift die Hebamme in das eisige Wasser des Brunnens und sucht nach dem Närrlein, welches schließlich glücklich aus dem Brunnen gefischt, von der Gettle in Obhut genommen und in ein "Stickkissen" gelegt wird. Danach zögern auch die Musikanten nicht mehr. Es wird der Haslacher Narrenmarsch intoniert und schon springen Haselnarros, Schellenhansele, Klepperlekinder und Hemdklunker, sowie in diesem Jahr auch auswärtige Hästräger, um den Brunnen und feiern mit "Narri-Narro" die Geburt des Narren.

An diese Zeremonie schließt sich in der Stadthalle die Feier der Fasent-Eröffnung an. In diesem Jahr hat die Narrenzunft gleich dreifachen Grund zu feiern. Neben der Geburt des jungen Närrleins blicken die Schellenhansele auf zwei Jahrzehnte närrischer Vergangenheit zurück, die größte Hästrägergruppe der Zunft, die Haselnarros, feiert gar ihr 50-jähriges Bestehen.

Die Fasenteröffnung wird daher zu einer großen Geburtstagsfeier umfunktioniert, getreu dem Motto: "Fasent in Hasle in jeder Gass’, macht jedem Weltenbummler Spaß". Das Fest um 20 Uhr in der Stadthalle wird aber auch zu einem Treffen mit befreundeten Narrenzünften der Umgebung – Zünfte, die der Haslacher Narrenzunft schon seit Jahren zum Fasent-Sonntag-Umzug die Treue halten. Am Programm wirken etwa die Taufgesellschaft, die Jubiläumsgruppen, die Klepperlegarde und Klepperlekinder sowie die Gassenfezer, aber auch das Bachdatscher-Ballett aus Welschensteinach oder die Mühlenbacher Patenzunft mit Tanz- und Musikeinlagen mit. Die Moderation an diesem Abend liegt in den Händen von David Eisenmann.

Die Tanz- und Stimmungs-Band "Trio Felix & Co." aus Oberharmersbach sorgt für die musikalische Untermalung des Abends. An der Sekt-Bar sowie an der Likör-Bar kann nach Herzenslust auf die neue Fasent angestoßen werden. Und wie es sich für den Gastgeber einer Geburtstagsfeier gehört, gilt an diesem Abend in der Stadthalle für alle freier Eintritt.