Gut gestartet: Die Verantwortlichen freuten sich am Samstag mit Bürgermeister Philipp Saar (links) bereits über regen Zulauf für das Repair-Café. Foto: Kleinberger

Repair-Café für Raumschaft eröffnet. Immer am dritten Samstag im Monat. Helfer gesucht.

Haslach - Reparieren statt wegwerfen: Ein simpler Grundsatz. Oft scheitert es jedoch daran, dass beim Besitzer der kaputten Dinge die Fähigkeiten fehlen. Nicht jeder ist dazu in der Lage, eine Kaffeemaschine, ein Radio oder ein Fahrrad zu reparieren. Ein neues Angebot in der Raumschaft soll Abhilfe schaffen: Ein Repair-Café, das nach ersten Bemühungen in Steinach seinen Platz im evangelischen Gemeindehaus in Haslach gefunden hat.

Zur Eröffnung hatten sich bei bestem Wetter bereits zahlreiche Interessierte mit Fahrrädern, Kaffeemaschinen oder zu flickenden Kleidungsstücken eingefunden, die auf Hilfe hofften. Nach Eröffnungsreden der Verantwortlichen wurde dann auch schnell ordentlich gewerkelt.

Das Repair-Café wird von der BUND-Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal und von Naturkost Kiebitz getragen. Die Kirchengemeinde, der Weltladen Haslach und der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Ortenaukreises unterstützen das Projekt.

Zunächst bedankte Hanni Schaeffer, Vorsitzende des "Kiebitz", sich in ihrer Rede für das rege Interesse. "Mit Ihrer Anwesenheit stärken Sie uns bereits den Rücken", befand sie. Auch den Helfern, die bereits zum Eröffnungstermin in den Startlöchern standen, dankte sie. "Ohne euch würde es das gesamte Projekt nicht geben." Schaeffer erinnerte an die Anfänge des Projekts in Steinach, die dortigen Platzprobleme und das große Glück, dass die evangelische Kirchengemeinde dem Café passende Räume zur Verfügung stellen konnte. Vier Kiebitz-Mitglieder hätten sich des Projekts federführend angenommen: Ingeborg Zechmeister, Barbara und Pirmin Offenburger sowie Karl-Heinz Wössner, der gleichzeitig im Vorstand des BUND Mittleres Kinzigtal ist.

Letzterer erklärte in seiner Ansprache, dass es dem BUND ein Anliegen sei, sich für Umweltschutz und ein nachhaltiges Leben einzusetzen. "Wir setzen hiermit ein Zeichen gegen die Wegwerfkultur", verdeutlichte Wössner.

Bürgermeister Philipp Saar hatte als Willkommensgeschenk ein elektronisches Messgerät mitgebracht, über das die Helfer sich sichtlich freuten. Da er lange bei einem Recyclingunternehmen gearbeitet hatte, habe das Projekt bei ihm selbstverständlich offene Türen eingerannt, erklärte Saar.

"Geben wir den Dingen eine zweite Chance", befand die Abfallberaterin Petra Giesler seitens des Landratsamts. Bernd Rechenbach vom Pfarrgemeinderat erinnerte an den göttlichen Auftrag, die Schöpfung zu bewahren. Vor diesem Hintergrund sei es für die Gemeinde keine Frage gewesen, dem Repair-Café eine Plattform zu bieten.

Das Repair-Café findet immer am dritten Samstag im Monat von 14 bis 17 Uhr in den Räumen des evangelischen Gemeindehauses statt. Der nächste Termin ist am 21. Oktober. Die Verantwortlichen freuen sich auch noch über Helfer, die reparieren oder für das Rahmenangebot Kuchen backen.