Zuwanderung: Spanische Weiterbildungs- akademie Hornberg stellt "Neue Heimat Schwarzwald" vor
Zugewanderte Menschen bei der Integration in ihrer neuen Heimat zu unterstützen, das hat sich die Spanische Weiterbildungsakademie auf ihre Fahne geschrieben. Mit "Neue Heimat Schwarzwald" wurde jetzt ein weiteres Projekt ins Leben gerufen.
Hornberg. "Integration ist nicht damit getan, dass ein Einwanderer in einen Sprachkurs gesteckt wird", sagt Alfredo Sánchez Casado.
Er und seine zwei Mitarbeiterinnen präsentieren den Flyer "Neue Heimat Schwarzwald" in den neuen, hellen Räumen der Spanischen Weiterbildungsakademie (AEF) im Hornberger Zentrum für Innovation und Gewerbe ZIG.
Gemeinsame Perspektiven
Worum geht es da konkret? "Wir wollen gemeinsam Perspektiven für Einheimische und Neuzuwanderer entwickeln, damit der Schwarzwald zur neuen Heimat für alle wird", sagt Sánchez Casado.
Geplant sind demnach Fortbildungsmaßnahmen für beide Seiten, zudem das Kennenlernen von positiven Integrationsbeispielen in der Region. Der Verweis auf Integrationsprogramme und -Maßnahmen in der Region sowie die Sensibilisierung für das Potenzial der Neuzuwanderer für die Entwicklung der Region sind weitere Punkte.
Das Projekt besteht aus zwei Säulen mit Veranstaltungen, Weiterbildungen und Begegnungen. Angesprochen sind zum einen die ehrenamtlich Tätigen. Sie sollen in ihrer Lotsenfunktion gestärkt und zur Reflexion über interkulturelle Arbeit angeregt werden. Ihnen werden bei Workshops, Begegnungen und Weiterbildungen Inhalt und Methoden der Begleitung von Neuzuwanderern vermittelt und mit Ihnen Unterstützungsmaßnahmen entwickelt.
Zunächst Erstorientierung
Zum anderen wird den Zugewanderten in Begegnungen eine Erstorientierung angeboten. Sie sollen die Kultur und das Alltagsleben in Deutschland und schließlich ihren Wohnort kennenlernen.
Unterstützung in Theorie und Praxis sollen sie bei Verwaltungen erhalten und das soziale Leben der Stadt kennenlernen. Wichtige Themen sind aber auch die Gleichstellung von Mann und Frau sowie die Zivilgesellschaft und Demokratie in Deutschland.
Als Ziele der insgesamt 14 Weiterbildungen nennt die AEF das Bewusst machen der Eigenverantwortung und die Befähigung zur Partizipation der Zugewanderten.
Zukunftsperspektiven
"Natürlich sollen da auch ihre Zukunftsperspektiven erläutert und schließlich der Schwarzwald als ihre neue Heimat entdeckt werden", beschreibt Sánchez Casado die Angebote.
Ihm und seinem Team Carolina Castro Costas und Paula Cots Gomez ist es wichtig, zu betonen, dass sie keine Konkurrenz zu anderen Organisationen sein wollen.
"Das Gemeinsame ist uns wichtig, daher wollen wir ein Netzwerk zur Förderung der Integration aufbauen", sagt Sánchez Casado. Das Thema Integration beschäftigen ihn und sein Team schon länger. Das neue Projekt ist daher ein Eigengewächs und das Ergebnis aus der täglichen Arbeit mit Zuwanderern. Auch Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold wurde mit ins Boot geholt. Nachdem die Projektplanung abgeschlossen war, ging das Ganze vor einigen Wochen zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg. "Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, aber es geht uns um eine Plattform für Aktivitäten", erklärte Sánchez Casado dazu. Was keiner erwartet hatte: Das Projekt wurde recht schnell bewilligt.
Mitstreiter gesucht
Eine erste große Runde mit Organisationen wie dem DRK oder der Caritas, die sich mit der Integration von Flüchtlingen befassen, hat sich bereits zu Gesprächen getroffen. "Weitere Interessierte, ehrenamtliche Paten, Vereine oder Gruppen dürfen sich aber gern melden", wirbt Alfredo Sánchez Casado um Mitstreiter, die sich sozial engagieren, weiterbilden und als Multiplikator agieren wollen. Neben den Integrationskursen, von denen einer am Montag, 10. Oktober beginnt, ist "Neue Heimat Schwarzwald" das nunmehr vierte Projekt der Spanischen Weiterbildungsakademie Hornberg.