Pianistin Katrin Düringer, Sopranistin Pamela Lucciarini und Peter Bromig am Horn begeisterten das Publikum. Foto: Wölfle Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Virtuoses Zusammenspiel aus Flügel, Gesang und Horn begeistert Haslacher Publikum

Von Sybille Wölfle

Ein virtuoses Zusammenspiel dreier begnadeter Künstler war das Klosterkonzert, das unter dem Motto "Auf dem Strom" stand. Sopranistin Pamela Lucciarini, Pianistin Katrin Düringer und Peter Bromig am Horn begeisterten das Publikum von der ersten Minute.

Haslach. Mit einer nicht alltäglichen Kombination von drei äußerst hochbegabten Musikern durfte das Publikum in der erfrischend kühlen Klosterkirche am Sonntag in das Zeitalter der Romantik abtauchen.

Der sanfte Nachhall, den der Solohornist des SWR-Sinfonieorchesters Peter Bromig beim ersten Stück, dem "Dirti addio" von Gaetano Donizetti auf seinem Horn erzeugte, kontrastierte blendend die Dramatik des stimmlichen Vortrags der in Turin geborenen Sängerin Pamela Lucciarini. Klar und durchdringend hallte deren Sopran durch das kirchliche Gemäuer, während sich die von Katrin Düringer auf dem Flügel erzeugten Töne den Gesang begleiteten. Beim "La Partenza" (die Abfahrt), "La Promessa" (die Verheißung) und "Il rimprovero" (der Tadel) von Gioachino Rossini ergänzten sich die Künstler perfekt. Lieblich lächelnd, ernst, entsetzt oder voller Wehmut akzentuierte Pamela Lucciarini mit brillanter Mimik jedes einzelne Wort ihres Gesangs.

Als Paradestück klassischer Hornliteratur von höchstem Schwierigkeitsgrad stellte sich die zweite Sonate für Horn und Klavier von Luigi Cherubini heraus, die den beiden Musikern höchste Konzentration abverlangte.

Zurücklehnen und genießen durften die Besucher mit dem "Le jeune patre breton" von Hector Berlioz. Kurz darauf unterlag man der unheimlich kraftvollen Gratwanderung zwischen Expression und Vertrautheit beim Solo-Klavierstück Nr. 3 in C-Dur D 946 von Franz Schubert.

Bravourös, ausdrucksvoll und meisterlich dargeboten schwammen dann alle drei Künstler musikalisch "Auf dem Strom" in die Pause, bei der man im Kreuzgang des Klosters etwas Kühles zu sich nehmen konnte.

Voller Seelenschmerz durchdrang das "Heimweh" von Johann W. Kalliwoda den kirchlichen Konzertsaal, während das von Wolfgang Amadeus Mozart zu Papier gebrachte Zwitschern der Vögel in der Kirche erklang.

Katrin Düringers Finger vibrierten beim Abtauchen in die Spätromantik und Paul Dukas "Villanelle", um kurz darauf wieder auf den Flügeltasten in Windeseile zu tanzen. Fantastische Töne entlockte dabei Peter Bromig seinem Horn. Weich und wohlklingend drehte sich als krönender Abschluss "Das Mühlrad" von Conradin Kreutzer.

Leider hatten nur zwei Dutzend Liebhaber klassischer Musik den Weg in die Klosterkirche gefunden. Haslachs älteste Einwohnerin Rosel Sahl, die kürzlich ihren 106. Geburtstag feierte, saß inmitten des begeisterten Publikums.