Der erste gemeinsame Pfarrgemeinderat der katholischen Seelsorgeeinheit Haslach bereitet sich auf die Visitation im kommenden Jahr vor.. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit Haslach bekommt Informationen / Selbstbewertungs-Team erforderlich

Von Christine Störr

Haslach. Die Seelsorgeeinheit Haslach steht vor ihrer ersten Visitation, die im November des kommenden Jahres durchgeführt wird. Während der Sitzung des Pfarrgemeinderats hat Dekanatsreferentin Ruth Scholz über die Notwendigkeit und Vorbereitungen informiert.

Früher seien Visitationen üblich gewesen, dann aber aufgrund ihrer Nutzlosigkeit eingestellt worden. Lange Zeit waren sie ausgesetzt, bis in Freiburg ein neues Programm zur Visitation erarbeitet wurde. Jetzt werden die Seelsorgeeinheiten alle fünf Jahre auf den Prüfstand gestellt. "Stellen Sie sich einfach vor, Dekan Matthias Bürkle und ich kommen zu Besuch", führte Scholz in die Thematik ein. "Wir schauen, was wir gezeigt bekommen. Wir freuen uns zu sehen, was es Besonderes gibt und wir möchten gerne erleben, wie Sie den Alltag leben."

Ein Besuch könne ein Anlass sein, um pastorale Abläufe auf den Prüfstand zu stellen und aufzuräumen. Seitens der Erzdiözese sei mit LEVI (Lernen, Entwickeln, Vereinbaren, Inspirieren) ein Programm erarbeitet worden, das einerseits der Visitation und andererseits der Gemeindeentwicklung dienen soll, so Scholz.

In Seelsorgeeinheit wird Qualität der pastoralen Arbeit überprüft

Der "Standort" der Seelsorgeeinheit solle dabei geklärt, der Bedarf analysiert, Ziele vereinbart und umgesetzt sowie die Qualität der pastoralen Arbeit überprüft werden. "Die Visitation ist mit dem Qualitätsmanagement großer Firmen vergleichbar", verdeutlichte Scholz. "Planen, organisieren, strukturieren, wissen, wo es lang geht und transparent arbeiten – um all das geht es."

Zu Beginn müsse ein Selbstbewertungs-Team gegründet werden, das die Seelsorgeeinheit kritisch reflektiere. "Da Sie noch keine Pastoralkonzeption mit schriftlich fixierten Zielen haben, werden Sie jetzt einen Teil davon nachholen", erklärte Scholz.

Bei LEVI gehe es nicht darum, die vorbildlichste Seelsorgeeinheit im Dekanat zu sein, betonte Ruth Scholz. "Der Ist-Zustand soll festgestellt werden und davon ausgehend in kleinen Schritten festgelegte Ziele erreicht werden", sagte sie. Der Selbstbewertungs-Bericht diene als Zwischenbilanz und als Grundlage des Visitationsbesuchs. Dieser werde an einem Samstag im November nächsten Jahres durchgeführt, strukturierte Dialoge und der Austausch über Ziele und deren Umsetzung würden ebenso auf der Tagesordnung stehen wie ein Gottesdienst und ein Begegnungsfest für die Gemeinde. Am Ende stehe der Vistiationsbericht seitens des Dekanats, der Chancen und Risiken aufzeige und für Transparenz sorge.

"LEVI wirkt aber nicht von selbst. Ohne den Mut, gemeinsam Neuland zu betreten endet die Arbeit von einem ganzen Jahr als Papiertiger", erklärte die Dekanatsreferentin abschließend.