Der Haslacher Urenkopfturm ist ein gern besuchtes Ausflugsziel. Hier ein Bild bei der Eröffnung. Foto: Störr

Verschiedene Vorschläge erarbeitet. Haslacher Gemeinderäte wollen kein "Halli-Galli" in der Natur.

Haslach - Für die weitere Nutzung des Urenkopfareals sind verschiedene Vorschläge erarbeitet worden. Der Haslacher Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am Dienstag mehrheitlich für die Einrichtung eines Vesperplatzes entschieden.

Martin Schwendemann hatte dem Gremium das Arbeitspapier zur Entwicklung des Urenkopfareals vorgestellt. "Man kann mit Herzblut jede Variante vertreten und macht sicher nichts verkehrt", meinte er.

Entweder werde der Urenkopf als Wanderziel mit dem Turm als Attraktion oder als spannender Verweil- und Festplatz weiter entwickelt. "In diesem Spannungsbogen gibt es recht viele Nutzungsvarianten." Die Vorschläge der Arbeitsgruppe reichten von einer Hütte mit Bewirtung und einfachen Toiletten über einen Wetterschutz vorbei mit Toiletten, einer festen Grillstelle, einem hochwertigen Kinderspielplatz und bewirteten Festen bis hin zu einem Vesperplatz. Generell gelte: Ohne ständige Pflege, Wartung und Kontrolle lasse sich die Infrastruktur nicht steigern. Und egal, welche Variante der Nutzung am Ende zum Zuge komme, es sollte kein Provisorium sein.

Gemeinderat David Eisenmann (CDU) sprach sich für "einen Vesperplatz mit vernünftiger Möblierung" aus. Martin Schaeffer (Grüne) sah zwar "einen Festplatz als nicht notwendig" an, stellte für seine Fraktion aber den Antrag auf einen Vesperplatz mit einfacher Toilettenanlage, einem Wetterschutz-Vorbau und fest installierten Mülleimern. Schließlich sei der Platz des Turmes so attraktiv, dass viele Menschen kommen würden. Dieser Antrag fand in der späteren Abstimmung wenig Befürworter.

Joachim Prinzbach (Freie Wähler) sprach sich gegen eine "Vermöbelesierung des Waldes" aus, nannte es ein "Armutszeugnis, wenn Kinder im Wald einen zusätzlichen Spielplatz brauchen" und konnte vor einem Festbetrieb "nur warnen". Er stellte für seine Fraktion den Antrag auf eine Entwicklung des Areals mit einem einfachen Vesperplatz, für den sich am Ende die Mehrheit des Gemeinderates aussprach. Auch Lars Giesler (Freie Wähler) befürchtete eine "Salami-Taktik" mit zunehmender Infrastruktur, wenn mehr als ein Vesperplatz entstehen sollte.

Dieter Auer (SPD) verwies auf den Respekt gegenüber der Natur, der jedes "Halli-Galli" in der intakten Pflanzen und Tierwelt verbiete. Norbert Hauer (CDU) machte den Ratskollegen deutlich, dass eine verbesserte Besonnung des Urenkopfplatzes mit einem erheblichen Holzeinschlag verbunden wäre und somit nicht zur Diskussion stehen könnte.

Mittelfristig soll der Urenkopf zum Wander- und Erlebnisziel werden. "Wir haben eine wunderbare Altstadt, aber auch einen wunderbaren Hausberg mit Geschichte", betonte Martin Schwendemann. Vorstellbar sei ein Projekt "Das Urenkopfmassiv – Geschichte eines Berges" mit Landschaftstafeln an markanten Punkten, das eventuell über Leader gefördert werden könnte. Auch MTB-Singletrials, ein Premiumwanderweg oder eine Urenkopf-Pauschale mit geführter Wanderung wären denkbar. Derzeit werden die Wanderwege ausgeschildert und integriert, der "Bärendobel"-Steilpfad verlegt und damit abgeflacht, eine Fakten-Tafel mit den Eckdaten des Turmes oben montiert und Flyer mit drei unterschiedlichen Wandervorschlägen angeboten.

INFO

Fahrtenangebot

"Erfreulicherweise haben wir die Möglichkeit bekommen, für Menschen die nicht so gut zu Fuß sind, Fahrten zum Urenkopfturm anzubieten", schreibt das Seniorenwerk Haslach in einer Mitteilung. Ab dem morgigen Freitag, 12. Juni, werden die Fahrten bei guter Witterung jeweils am jeden zweiten Freitag im Monat zum Urenkopfturm. Abfahrt ist um 14 Uhr beim Grafenparkplatz. Da nur eine begrenzte Anzahl an Personen mitgenommen werden kann, ist jedoch eine Anmeldung erforderlich. Die Anmeldung erfolgt über das Seniorenbüro unter Telefon 07832/97 69 78 (man soll seinen Namen und seine Telefon nummer auf dem Anrufbeantworter hinterlassen) oder per Mail an seniorenbuero@haslach.de.