Kein Durchkommen: Ein Siegel der Polizei sperrt die Wohnung ab. Foto: Kleinberger

Leichenfund: Mutmaßlicher Täter soll aus dem persönlichen Umfeld des Opfers stammen / Motiv ist noch unklar

Bei der Toten, die am Freitag in Haslach gefunden wurde, handelt es sich um eine 36-jährige Rumänin. Sie lebte mit ihrem Freund in einer Ferienwohnung im Stricker, einem Seitental der Hansjakobstadt.

Haslach. Wie berichtet, fanden Beamte die Leiche der Frau am Freitagmittag in einer Ferienwohnung. Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt die Vermieterin am Samstagmorgen, dass die 36-Jährige erst vor sechs Wochen eingezogen sei. Sie hatte Arbeit in Elgersweier gefunden. Die Ferienwohnung im idyllischen Seitental sei lediglich eine Übergangslösung gewesen: Die Frau habe nach einer Wohnung gesucht, die näher an ihrer Arbeitsstelle lag.

"Sie war eine ganz Liebe, Zierliche", beschreibt die Vermieterin. Schon im vergangenen Jahr sei die Frau bei ihr untergekommen, hätte dann aber aus familiären Gründen zurück nach Rumänien gehen müssen. "Sie kam im Januar freudestrahlend zurück und war jetzt richtig hoffnungsvoll", so die Vermieterin.

Die Alarmierung war laut einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums Offenburg am Freitag gegen 11.30 Uhr bei der Leitstelle Offenburg eingegangen. Die Mutter der Toten lebt nach Angaben der Vermieterin noch in Rumänien. Diese sei es gewesen, die Alarm geschlagen habe. Über Verwandte wurde zunächst die Polizei in Nordrhein-Westfalen eingeschaltet. Diese wiederum setzte sich mit dem Offenburger Präsidium in Verbindung. Die hiesige Polizei rückte mit einem Großaufgebot aus, auch ein Hubschrauber war im Einsatz.

Fenster stand offen

Das Großaufgebot war es dann auch, das die Besitzer der Wohnung, die direkt neben ihrem eigenen Wohnhaus liegt, aufschreckte. "Wir haben davon erfahren, als hier plötzlich die Polizei eintraf", erzählt die Vermieterin, noch immer sichtlich geschockt. Ihr sei nur aufgefallen, dass die ganze Nacht über ein Fenster in der Wohnung offen gestanden habe.

Die Rumänin war nach Angaben der Vermieterin mit ihrem Freund, ebenfalls Rumäne, in die Wohnung gezogen – "gemeldet war aber nur sie hier", berichtet die Vermieterin. Gearbeitet habe der Mann nicht. Es sei schwierig für ihn gewesen, da er kein Deutsch spreche. Von Geldproblemen wegen seiner Arbeitslosigkeit sei die Rede gewesen.

Noch am Freitag war ein 37-Jähriger in der Nähe des Haslacher Polizeireviers festgenommen worden. Am Samstagabend teilten Polizei und Staatsanwaltschaft dann mit, dass sich der Tatverdacht gegen den Festgenommenen – der den Angaben nach aus dem persönlichen Umfeld der Frau stammt – erhärtet habe, Haftbefehl wurde erlassen. Ob es sich bei dem Verdächtigen um den Freund der Toten handelt, war bis Redaktionsschluss weiter unklar.

Keine Angaben zum Motiv

Auch zum Motiv machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. "Die weiteren Ermittlungen konzentrieren sich nun auch darauf, die Angaben des Mannes zu den Tatvorwürfen zu überprüfen", heißt es in der Mitteilung von Samstag.

Die Leiche der Frau wies laut Pressemitteilung Spuren äußerer Gewalt auf. Die genaue Todesursache soll nun durch eine Obduktion des Leichnams festgestellt werden. Diese findet voraussichtlich am Montag statt.