Die Helfer vor Ort (rechts), Elfriede Stöhr (Mitte) und Horst Kopp (Zweiter von links) stehen im Finale des Preises. Foto: Kleinberger

Finalisten des Kinzigtaler Ehrenamtspreises vorgestellt. Abstimmung bis Ende Oktober.

Mittleres Kinzigtal - Ehrenamtliches Engagement ist wichtig für das Funktionieren einer Gesellschaft. Die Sparkasse Haslach-Zell hat zur Förderung dieses Engagements den Kinzigtaler Ehrenamtspreis ausgeschrieben. Am Dienstag wurden die Finalisten vorgestellt.

Der Kinzigtaler Ehrenamtspreis wird in dieser Form zum ersten Mal ausgeschrieben. Die Sparkasse wolle mit der Auszeichnung alle Bereiche des Ehrenamts abdecken, erklärte Vorsitzender Bernd Jacobs anlässlich der Finalistenvorstellung. "In der Bewerbungsphase hat uns eine Vielzahl von Themenfeldern erreicht", führte Jacobs aus. "Sie werden auch bei den Finalisten überrascht sein, wie unterschiedlich sie sich engagieren."

Beim Kinzigtaler Ehrenamptspreis werden sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen – Vereine, Organisationen, Initiativen, Selbsthilfegruppen – berücksichtigt. Laut Jacobs ist wichtig, dass sie mit ihrem Einsatz "einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung des Lebens in der Region" leisten. "Wir zeichnen Menschen aus, die die sich ehrenamtlich für die Gesellschaft starkmachen." Das sei unbezahlbar, jedoch gebe es immer wieder Situationen, in denen finanzielle Förderung nötig sei.

Insgesamt ist der Preis mit 3000 Euro dotiert. An den Erstplatzierten gehen 1500 Euro, der Zweitplatzierte erhält 1000 Euro und der Drittplatzierte 500 Euro. Gewürdigt wird das Engagement der Finalisten also in jedem Fall – es liegt nun in der Hand der Kinzigtäler, über die Platzierungen abzustimmen.

Aus den 16 eingegangenen Vorschlägen wählte eine fünfköpfige Jury die Finalisten aus: Bernd Antes, Vorsitzender im Förderkreis des Bildungszentrums Ritter-von-Buss (Zell), Simone Giesler, Schulleiterin der Graf-Heinrich-Schule (Hausach), Rolf Hess, Stadtrat und Vereinssprecher (Hornberg), Sandra Mosmann, Kundenberaterin und stellvertretende Leiterin der Sparkassen-Geschäftsstelle Hornberg und Hans-Joachim Schmidt, Personalratsvorsitzender der Sparkasse Haslach-Zell, der gleichzeitig als Sprecher der Jury fungiert.

Schmidt und Antes übernahmen es daraufhin gemeinsam, erst einen kurzen Überlick über die Arbeit der Jury zu geben und dann die drei Finalisten in Form einer kurzen Vorstellung und eines Videos zu präsentieren. Antes betonte, bei der Auswahl sei wichtig gewesen, auch jungen Menschen eine Plattform zu geben. Die endgültige Auswahl der drei Finalisten sei innerhalb der Jury einstimmig erfolgt. "Nun hat der Bürger das Wort", erklärte Schmidt.

Helfer vor Ort

Die "Helfer vor Ort"-Gruppe des DRK-Ortsverbands Unter- und Oberharmersbach wurde von Friedebert Stehle vorgeschlagen. Die fünf Mitglieder stehen über ihr Engagement als Ersthelfer im DRK hinaus in ständiger Bereitschaft. Denn wenn ein Rettungswagen oder Notarzt im Harmersbachtal benötigt wird, aber länger als die gesetzlich vorgeschriebenen 15 Minuten bis zum Einsatzort benötigt, springen sie in die Bresche. Sybille Gollah, Barbara Schwarz, Marius Heitzmann, Bernd Laifer und Julian Schilli werden dann angepiepst und sind als erste am Einsatzort. Seit ihrer Gründung 2010 waren sie bereits bei 550 Einsätzen vor Ort. Bei diesen handelt es sich um Einsätze zu lebensrettenden Maßnahmen. Und obwohl die Helfer vor Ort eine DRK-Untergruppierung sind, werden sie nicht durch das DRK finanziert. Sie sind auf Spenden angewiesen.

Horst Kopp

Horst Kopp setzt sich vielfältig in Haslach ein und wurde gleich zweimal für den Preis vorgeschlagen. Zum einen von Barbara Steiger vom Haslacher Schwarzwaldverein, bei dem Kopp sich seit langem einsetzt. Im Vorstand hat er – bis auf den Kassierer – bereits alle Ämter innegehabt. Unter seiner Regie konnten der Waldlehr- und der Erlebnispfad restauriert und erweitert werden, auch die Beschilderung der Wanderwege rund um Haslach geht auf Kopps Engagement zurück. Im Seniorenwerk, dessen Vorsitzende Doris Schaeffer Kopp ebenfalls nominiert hat, leitet er seit 2001 die Werkstatt. Unter seiner Anleitung entstehen zum Beispiel Weihnachtskrippen und Vogelhäuser. Besonders motiviere ihn die Freude, die er mit denen habe, die selbständig etwas herstellten, sagt Kopp.

Elfriede Stöhr

Seit mehr als 30 Jahren ist Elfriede Stöhr aktives Mitglied der Kolpingfamilie Haslach. Ein Projekt, für dessen Umsetzung sie sich in der Vergangenheit besonders eingesetzt hat, hat ihr die Nominierung eingebracht: Das Kleiderkarrussell (wir berichteten mehrfach), einst in der eigenen Garage, nun im Haslacher "Kasten" untergebracht. Allein, dass sie in einem Team mit 20 Helfern arbeitet, zeigt, wie gefragt diese Einrichtung für Bedürftige in der Umgebung ist. Trotzdem möchte Stöhr ihren Einsatz als "Dienst an der Allgemeinheit" verstanden wissen. "Ich frage nicht, was es mir bringt – sondern, was die anderen davon haben", sagt sie. So sei sie über die Nominierung, die auf einen Vorschlag von Constanze Blank vom Caritasverband Kinzigtal zurückgeht, "geschockt" gewesen.

Nun haben die Bürger das Wort: Ab heute, Donnerstag, können sie per Stimmzettel, der bis Ende der Woche verteilt wird, oder auf der Internetseite der Sparkasse Haslach-Zell abstimmen. Ihr Votum bis Montag, 31. Oktober, entscheidet über die endgültige Platzierung der drei ehrenamtlichen Projekte. Die Preisverleihung erfolgt am 16. November.

Weitere Informationen: www.sparkasse-haslach-zell.de