Wollen eine Umfahrungslösung (von links): Peter Weiß, Norbert Barthle, Heinz Winkler und Karla Mahne. Foto: Reutter

Zum ersten Mal kommt ein Staatssekretär des Bunds wegen Haslacher Umfahrungsproblematik in Gemeinde.

Haslach - Norbert Barthle hat am Dienstag Haslach besucht. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr gab dabei seine Einschätzung zur Machbarkeit der Chancen auf eine Umfahrung für Haslach ab.

"Sie sind der erste Staatssekretär, der zu uns nach Haslach kommt", freute sich Bürgermeister Heinz Winkler über den Gast aus Berlin. Zuvor hätten Gemeindevertreter nur einmal einen Staatssekretär der SPD in Berlin besucht.

"Es ist immer gut, sich vor Ort ein Bild zu machen", sagte Barthle, der auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Peter Weiß nach Haslach kam.

Nachdem ihn Bürgermeister Heinz Winkler über den derzeitigen Stand der Diskussion und der Planungen informiert hatte, fand Barthle deutliche Worte. Dass es sich bei der B 33 um eine wichtige, hochbelastete Verkehrsachse handle sei ihm und seinem Haus bewusst, sollte man vor Ort aber auf einem Tunnelbau beharren, hätte dies kaum Chancen, in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans zu kommen. Dieser sei gerade in Arbeit und werde wohl im September nächsten Jahres festgezurrt sein. "Es soll ein realistischer Plan werden und keine Auflistung von Wünschen. Was dort dann nicht im vordringlichen Bedarf aufgeführt wird, hat praktisch keine Chancen auf eine Umsetzung", informierte Barthle. Daher plädiere er für einen Konsens für eine optimierte oberirdische Variante, wobei Korrekturen und Veränderungen immer noch möglich seien. Sollte vor Ort kein Konsens gefunden werden, sei dies nicht förderlich für den weiteren Umgang in den Behörden.

Barthle sandte zudem ein wichtiges Signal für die Konsensfindung. So hätte das Bundesverkehrsministerium nach seiner Einschätzung keine Bedenken gegen eine Zweispurigkeit der rund drei Kilometer langen Umfahrung. Schließlich würde es in Richtung Hausach auch zweispurig weitergehen, und günstiger käme diese Lösung auch. Gegen einen Abriss der bestehenden Brücke und dem Bau einer neuen Brücke, so dass die Umfahrungsstrecke nach Westen in Richtung Baumarkt verlegt würde, spricht aus seiner Sicht auch nichts. Zum weiteren Knackpunkt bei der Planung, dem Hochwasserschutz, traute er sich mangels fachlicher Expertise keine Einschätzung zu.

Peter Weiß nannte ebenfalls als Ziel, unter Einbeziehung der wesentlichen Bedenken der Bürger, einen Konsens zwischen Stadt, Land und Bund hinzubekommen und die Umfahrung im vordringlichen Bedarf zu halten. Diese Einstufung sei keineswegs selbstverständlich, wie sich vor Jahren schon einmal gezeigt habe.

Bürgermeister Heinz Winkler hofft nun, dass sich die Offenheit auf der politischen Ebene gegenüber einer optimierten oberirdischen Variante auch im administrativ-planerischen Bereich wiederfinden möge. Derzeit würden die Prüfungen im Regierungspräsidium noch laufen und seien voraussichtlich Ende August abgeschlossen.