Derzeit wirkt die Haslacher Altstadt wie ausgestorben – der Handel verlässt sich jedoch auf Touristen. Foto: Kleinberger

Gewerbe: Läden und Einzelhändler verzeichnen kleineren Kundenrückgang. Feriengäste erhalten das Geschäft.

Haslach - Macht sich das Sommerloch im Einzelhandel bemerkbar? Der Schwarzwälder Bote hat die Läden in Haslach befragt. Vor allem die Feriengäste im Ort ersetzen offenbar fehlende Kundschaft.

Wer momentan durch Haslachs Gassen und Straßen schlendert, kommt sich wahrscheinlich etwas einsam vor. Seit Ferienbeginn wirken diese nämlich in der Hitze manchmal wie ausgestorben.

Doch was machen eigentlich die Verkäufer und Einzelhändler, wenn deren Stammkundschaft im Sommer in den Urlaub geht? Und wirkt sich das Urlaubsverhalten der Haslacher aufs Tagesgeschäft aus? Das hat sich der Schwarzwälder Bote gefragt und einige Geschäfte in der Innenstadt besucht.

"Das Sommerloch in dem Sinne gibt es bei uns eigentlich nicht", erzählt Benjamin Sorychta vom StudioK. "Zwar fahren viele Haslacher in den Urlaub, aber viele kommen auch zu uns, zum Urlaub machen." Vor allem Touristen würden in diesen Tagen vorbei kommen und Kleidung kaufen. "Ohne die Urlauber wäre es sicherlich nicht so einfach über den Sommer", sagt Sorychta. Die Kunden, die noch im Kinzigtal sind, versuche man mit der ein oder anderen Sommeraktion anzulocken. Weniger Kleidung wird allerdings nicht bestellt. "Wir verkaufen ja keine verderbliche Ware, da gibt es ja kein Verfallsdatum", sagt Sorychta. Im Gegenteil, der Laden rüstet sich bereits schon für die Übergangszeit. Die neue Kollektion steht bereits in den Startlöchern.

Schwierig wird es bei verderblichen Waren

Der Blumenladen profitiert ebenfalls von den Touristen im Sommer. "Seit in Baden-Württemberg die Ferien begonnen haben, merken wir schon einen kleinen Einbruch, aber dafür kommen ja auch viele Feriengäste zu uns", erzählt Mitarbeiterin Cornelia Gessler. "Dazu sind im Sommer ja auch immer Mitarbeiter von uns im Urlaub und so hält sich das die Waage", so Gessler. Vorsichtiger bestellen müsste man im Sommer dennoch. Denn sonst würden vielleicht zu viele Blumen frisch aus den Niederlanden angeliefert und gingen im Laden kaputt.

Vor allem bei verderblicher Ware muss genau kalkuliert werden. "Ich sehe ja immer, wie die Kundenfrequenz in der Woche ist und wenn diese nachlässt, dann bestelle ich aufs Wochenende weniger", erzählt Simon Büchle, Verkaufsleiter der oberen Metzgerei Franz Winterhalter.

Er muss sich nach dem Kaufverhalten seiner Kunden richten. "Im Sommer haben wir weniger Frischwurst, dafür aber um so mehr Grillgut im Angebot. Wenn wir das nicht hätten, könnten wir auch zu machen", sagt Büchle und lacht.

Vor allem im vergangenen Jahr musste die Metzgerei ein großes Sommerloch überstehen. "Dieses Jahr geht es noch", so der Verkaufsleiter. Denn auch hier profitiere man von den Feriengästen, die im Urlaub nicht auf Fleisch und Wurst verzichten möchten.