Militär: Bundeswehr nutzt Luftraum für Übungsflüge

Mittleres Kinzigtal. Düsenjäger im Tiefflug über dem Kinzigtal? In jüngerer Vergangenheit sind die Kampfflugzeuge mindestens zweimal über das Tal hinweggezogen und haben für einige verwunderte Blicke gen Himmel gesorgt.

Die Pressestelle des Luftfahrtbundesamts bestätigt eine Anfrage des SchwaBo zu zwei Überflügen am vergangenen Dienstag und am 9. Mai, jeweils am Vormittag. Es habe sich dabei jeweils um einen Tornado der Bundeswehr gehandelt, erklärt Maik Bugenhagen von der Pressestelle. Die Überflüge haben demnach im Rahmen der Tiefflugausbildung stattgefunden.

Während der Tornado am vergangenen Dienstag sich in einer Höhe zwischen 365 Metern bis 610 Metern über Grund bewegte, war der Düsenjäger im Mai deutlich tiefer unterwegs: "Die Flughöhe vor dem Einflug ins Tal lag bei 1100 Fuß (etwa 335 Meter über Grund) und nach dem Ausflug lag die Höhe bei 1000 Fuß (etwa 305 Meter über dem Boden)", schreibt Bugenhagen in einer E-Mail.

Kampfflugzeuge fliegen unter Umständen bis zu 150 Meter tief

Dass die Kampfflugzeuge derart tief über das Kinzigtal hinwegdonnern, ist laut Bugenhagen zulässig: Die Mindesthöhe bei Tiefflügen liege bei etwa 300 Metern. Unter Umständen kann diese sogar auf bis zu 150 Meter unterschritten werden, lediglich beim Überflug von Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern müssen die Flieger höher hinaus – dann nämlich auf rund 600 Meter.

Aber warum sind die Tornados überhaupt über dem Kinzigtal unterwegs? "Grundsätzlich ist militärischer Flugbetrieb überall in Deutschland zulässig", erklärt Bugenhagen. Es gebe keine ausgewiesenen Gebiete, in denen militärische Tiefflüge erlaubt sind. Vielmehr sollen sie sie möglichst gleichmäßig über den gesamten Luftraum der BRD verteilt werden. Bugenhagen erklärt weiter: "Selbstverständlich wird dabei versucht, bewohnte Gebiete nicht zu überfliegen. Aber die dicht besiedelte Bundesrepublik setzt diesem Vorhaben neben den gesetzlichen und flugbetrieblichen Regelungen enge Grenzen."

Die Tornados waren jeweils von der B 33 aus gut zu beobachten. Da solche Tiefflüge mit einem entsprechenden Lärmpegel einhergehen, sind sie besonders auffällig. Gehäuft haben sie sich jedoch nicht: Lediglich drei Prozent des Gesamtflugaufkommens über Deutschland entfallen auf den militärischen Flugbetrieb. Darüber informiert eine Broschüre des Luftfahrtbundesamts.

In den vergangenen 25 Jahren habe der militärische Flugbetrieb damit um 90 Prozent abgenommen. 2014 absolvierten 750 in Deutschland stationierte Militärflieger 116 000 Flugstunden.