Die Gäste nutzten die Gelegenheit, um mit Künstlern ins Gespräch zu kommen, wie hier mit Beate Axmann (links) . Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage: Kunstverein Mittleres Kinzigtal zeigt Ausstellung.

Haslach (stö). Der Kunstverein Mittleres Kinzigtal hat am Freitagabend seine sehenswerte Weihnachtsausstellung im Haslacher Kloster eröffnet. Während des gesamten Wochenendes bot sich die Gelegenheit, elf Künstler aus der Region und ihre äußerst unterschiedlichen Arbeitsmethoden kennen zu lernen.

Vorsitzender Armin Leicht bedankte sich während der Begrüßung besonders bei der Stadt Haslach, die dem Kunstverein die Räume des Klosters für seine Ausstellungen zur Verfügung stelle: "Das ist ein sehr passendes Ambiente, obwohl Religion wenig mit Kunst, aber Kunst viel mit Religion zu tun hat." Früher sei die Kunst stark von der Religion geprägt gewesen, wenn sich jetzt auch nur wenige Aussteller mit religiösen Bildern beteiligen würden. "Für mich wäre es eine spannende Frage, wie zeitgenössische Künstler die Religion und die Kunst miteinander verbinden", betonte Leicht.

Beim Rundgang zeigte sich der Brückenschlag zur Religion in Bildern des Hausacher Künstlers Werner Bliß, der beispielsweise die Schöpfungsgeschichte des Alten Testamentes in einer kleinen Bildserie bearbeitet hat. Seine "Zeitläufe" mit Porträt-Bildern aus der "Zeit", die über einen längeren Zeitraum hinweg mehrschichtig gearbeitet und farblich gestaltet werden, lassen sich über die Köpfe großer Philosophen ebenfalls in einen religiösen Kontext bringen.

Ganz anders dagegen die Werke von Manfred Schlindwein, der Holzschnitte auf verschiedenen Papieren zeigte oder Beate Axmanns Bilder in Tusche und Acryl. Die Hausacher Künstlerin Marion Sokol schafft derzeit am liebsten Variationen in Holzschnitten. "Es ist eine Technik mit vielschichtigen Möglichkeiten und eine sehr spannende Angelegenheit", gewährte sie Einblick. Das schneiden in Holz, das Drucken auf Papier, die vielschichtig aufgetragenen Farben und Kombinationsmöglichkeiten ließen im Gegensatz zu reinen Zeichnungen "ganz andere Tiefen" in Bildern zu. Beeindruckend waren Heinz Kneiles großformatige "Antakrtische Hochgebirge", Gabriele Schullers Darstellungen von Menschen im Kontext verschiedener Umgebungen, Peter Links "Fotoarbeiten" markanter Gebäude und Landschaften, Silvia Ehrlingers farblich akzentuierte Papierarbeiten oder Detlef Fellraths Arbeiten auf Segeltuch.

Uta Klatt zeigte orientalische Eindrücke, Roswitha Vallador großformatige "Farbgestaltung", Chantal Coutu zeigte "Helden oder Engel: les Anges de Gölldorf". An der nicht jurierten Ausstellung konnte sich jedes Mitglied des Kunstvereins Mittleres Kinzigtal beteiligen.

Ganz anders dagegen die kommende Ausstellung "Schwarzwald im Wandel der Zeit", für die unter bundesweit 60 Bewerbern etwa 35 Künstler eingeladen wurden. Diese werden vom 29. April bis zum 22. Mai ihre Werke zeigen. "Erstmals wird dann neben dem Kloster auch das Heimatmuseum in eine Ausstellung des Kunstvereins einbezogen", blickte Leicht voraus. Trotzdem werden im kommenden Jahr die drei üblichen Ausstellungen im Juni, September und an Weihnachten stattfinden.