Christoph Sonntag begeistert in Haslach
Saukomisch, witzig, keck und charmant: Erfolgs-Comedian Christoph Sonntag hat am Donnerstagabend rund 400 Gäste in der Haslacher Stadthalle in seinen Bann gezogen.
Haslach. Momentan reist Sonntag mit seiner "100 Jahre Christoph Sonntag – Die Jubeltour" durchs Ländle. Er gehört zur Elite der deutschen Kabarett-Bühne und ist dank seiner Auftritte in Funk und Fernsehen weit über die Grenzen hinaus für seinen schwäbisch-frechen Zungenschlag bekannt. In Haslach hat er mit seiner satirischen Art und seinem Mix aus Kabarett, Comedy, Musik und Gesang zwei Stunden lang für ein Lachmuskeltraining der besonderen Art gesorgt. Ein Gag jagte den Nächsten und sein Wortwitz trieb den Besuchern immer wieder vor Lachen die Tränen in die Augen.
"Hallo Haslach! Ihr lebet do, wo mir Urlaub mache", war sich der Spaßvogel aus Waiblingen bei der Begrüßung in seiner Werkstatt-Kulisse sicher. Nachdem er die Politiker kreuz und quer durch den Kakao gezogen, Mülltrennung und Syrienkrieg durchgekaut und mit viel Ironie gewürzt kredenzt hatte, war er sich sicher: "Wir sind doch alle Flüchtlinge, und wenn wir nur vor dem Runtertragen des Mülls flüchten".
Den Herrn Wiesfeld von der "24-Stunden-Hotline des Gesundheitsamts" drehte der Comedy-Held dann während eines Live-Telefongesprächs kräftig durch den satirischen Fleischwolf, als es unter anderem um die Frage ging: Ist die rote Bratwurst nun krebserregend oder nicht? Dann brutzelte Sonntag live zwei "Rote" sowie eine gelbe Rübe in der Pfanne, um sie anschließend Markus aus Mühlenbach und Lukas aus Hofstetten, die in der ersten Reihe saßen, mit roter Schürze und weißer Kochmütze hygienisch zu servieren. Für schallendes Gelächter sorgte der Mundartkünstler auch mit einer köstlichen Debatte zwischen den Pappkameraden Günther Oettinger und Winfried Kretschmann. Mit dem Lied "Du musch no Geige übe, a ganze Stund‘" verabschiedete er sich nach der ersten Stunde in die wohlverdiente Pause.
Auch im zweiten Teil teilte Sonntag aus. Sei es, als er die Themen Klimaschutz und das Rentenproblem anschnitt oder ob es um den Feinstaubalarm in Stuttgart und Autos, die zu fahrenden Elektronikcontainern geworden sind, ging. "Ich fahr Motorrad, do kommsch in Stuttgart durch, aber nur uffem Radweg", frotzelte er. Zwischendurch glänzte er als KFZ-Mechaniker am Auto schraubend bei einem schwäbisch-sächsischen-Dialekt-Sketch.
Loblied auf die Kehrwoch’
Bei der rockig-fetzigen Zugabe, der "Schwabional-Hymne", ging dann noch einmal so richtig die Post ab: "Oifach net viel Firlefanz, G’scheite Leit und Pionier – so senn mir". Das Loblied auf Kehrwoch’, Sauerkraut, Spätzle, Riesling, Porsche, Daimler, Hefekranz & Co. krönte den gut zweistündigen Auftritt des exzellenten Comedian.
Bei allem Entertainment vergaß Sonntag jedoch nicht, auf seine "Stiphtung" hinzuweisen, die benachteiligte Kinder und heimatlose Jugendliche unterstützt. Seine Bücher und CD’s fanden deshalb auch reißenden Absatz.